EU-Energierichtlinie: Große Biogasanlagen brauchen Nachhaltigkeitszertifikat
Wer feste und gasförmige Biomasse verfeuert muss aktiv werden, denn die Vergütung durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) droht auszulaufen. Die neue EU-Energierichtlinie ist seit dem 1.7.2021 in Kraft und das BMU (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit) muss diese Richtlinie in nationales Recht umwandeln. Betreiber von großen Biogasanlagen (ab 2 MW Feuerungswärmeleistung) müssen deshalb bald nachweisen, dass sie für die Produktion der genutzten Rohstoffe festgelegte Nachhaltigkeitsanforderungen einhalten. Dazu zählen neben Umwelt- und Sozialstandards auch der Schutz von erhaltenswerten Naturschutzflächen, wie etwa Torfmoore, Grünland und Wälder. Stand heute, muss man allein in Deutschland etwa 2.500 Biogasanlagen zertifizieren damit sie weiterhin von den Vergütungen durch das EEG profitieren können.
Zertifizierung nach EU-Energierichtlinie
„Unser Eindruck ist, dass die Informationen zu den Auflagen der EEG-Vergütung noch nicht bei allen großen Anlagenbetreibern angekommen ist“, sagt Sven Theml, Business Development Manager beim SGS Kompetenzzentrum für weltweite Zertifizierungen im Bereich Biokraftstoff und Bioenergie in Emstek. Von hier aus in Niedersachsen sorgen mehr als 20 Experten dafür, eine nachhaltige Wertschöpfung vom Acker bis zum Bioenergie- und Biokraftstoffproduzenten für alle Kunden der SGS nachzuweisen. Dafür unterstützt sie ein globales Netzwerk aus qualifizierten Auditoren Diese kontrollieren und zertifizieren überall auf der Welt vor Ort die Nachhaltigkeit der Produktion von Biokraftstoffen und Bioenergie auf jeder Ebene der Lieferkette. Viele Tausend Landwirte, Händler und Ölmühlen, Raffinerien und Biokraftstoffproduzenten sowie deren Inverkehrbringer haben bereits eine global anerkannte Biomasse-Zertifizierung der SGS erhalten. Auch bei der Treibhausgasberechnung ist das Know-how des Emstecker Kompetenzzentrums international gefragt, um festgelegte Grenzwerte einzuhalten und diese nachzuweisen. Davon profitieren auch die Lebens- und Futtermittelindustrie sowie die Biochemiebranche.
Die Nutzung von Biomasse ist laut SGS ein wichtiger Ansatz zur Sicherung der Versorgung mit Energie und Kraftstoff. „Die nachhaltige Produktion dieser Biomasse ist dabei unabdingbar, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagt Theml. Die Zertifizierungssysteme ISCC, REDcert und SURE setzen von der EU-Kommission anerkannte Standards, mithilfe derer man den benötigte Nachweis zur Förderung erbringen kann.
29.10.2021 | Quelle: SGS | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH