Verbände der Mineralöl-Lobby IWO und MWV fusionieren unter neuem Namen „en2x“

Portraitfoto von Mann mit Anzug - neuer Vorsitzender von en2xFoto: en2x
Der deutsche Shell-Chef Fabian Ziegler ist der Vorsitzende des neuen Verbandes en2x.
Zwei Verbände aus der Mineralölwirtschaft schließen sich zusammen und geben sich mit „en2x“ einen neuen Namen. In Zukunft wollen sie auf Klimaneutralität hinarbeiten, erklären sie.

Der seit 1946 bestehende Mineralölwirtschaftsverband (MWV) und das 1984 gegründete Institut für Wärme und Mobilität (IWO) haben sich zum „Wirtschaftsverband Fuels und Energie e. V.“ zusammengeschlossen, kurz en2x. Damit schließen die Lobby-Organisationen zumindest namentlich mit ihrer Herkunft aus der Mineralöl-Wirtschaft ab. Als ersten en2x-Vorsitzenden wählte der neue Verband Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung von Shell in Deutschland. Die Hauptgeschäftsführer sind Prof. Christian Küchen und Adrian Willig.

Einst fossile Energiewirtschaft sieht sich in wichtiger Rolle

Mit dem Zusammenschluss unter neuem Namen will die Lobby-Organisation der deutschen Mineralöl-Wirtschaft ihre neue Rolle in der Energiewende definieren. „Die Zukunft von Fuels und Energie muss treibhausgasneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein umfassender Transformationsprozess notwendig, den wir als Verband mitgestalten wollen“, sagt Ziegler. Die einstige Mineralölbranche könne mit einer Vielzahl von Energieträgern und Technologien Schlüsselbeiträge zum Erreichen der Klimaziele leisten. Als Stichworte nennt er CO2-neutralen Wasserstoff, alternative Kraft- und Brennstoffe, neue Produkte für die chemische Industrie und Ladestationen für Strom aus erneuerbaren Energien an der Tankstelle. „Die derzeitige Mineralölwirtschaft will ihren Kunden neue Angebote unterbreiten – und das Leistungsspektrum nachhaltig erneuern“, so Ziegler.

Vom Erdöl zu „energy to x“

Auch der neue Name soll Energievielfalt und die Transformation von derzeit noch weitgehend fossilen hin zu treibhausgasneutralen Produkten ausdrücken. Auszusprechen sei er als „n-to-x“. Hergeleitet ist er aus dem Begriff „energy to x“ – wobei das „x“ die Vielzahl an Energieträgern, Herstellungs- und Einsatzmöglichkeiten symbolisieren soll.

Das IWO hat in den jüngsten Jahren bereits mehrfach seine Firmierung geändert. Bei seiner Gründung hieß es „Institut für wirtschaftliche Oelheizung“, 2011 wurde daraus das „Institut für Wärme und Oeltechnik“. Im Jahr 2020 verschwand das Wort „Öl“ mit der Umbenennung in „Institut für Wärme und Mobilität“ ganz aus dem Namen. Klimaschutzverbände kritisieren den Begriff „Institut“, der Forschungsarbeit suggeriere, obwohl es sich um einen Lobby-Verband der Mineralöl-Wirtschaft handele. Das IWO warb in der Vergangenheit z.B. für die Kombination von Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlagen mit Ölheizungen.

„Unser Ziel ist ganz klar, Teil der Lösung zu sein“, sagt Ziegler. Der neue Verband en2x mit Sitz in Berlin stehe ausdrücklich für ein Gesprächsangebot der Branche, heißt es in der Pressemitteilung zur Gründung. Er solle den kritischen Austausch stärken. „Wir suchen gemeinsam mit anderen an der Energiewende Beteiligten nach den besten Lösungen. Dazu gehört für uns die breite Diskussion mit Politik und Behörden, Umweltverbänden, Wirtschaft und Verbrauchern. Dabei werden wir uns auch mit Kritik an unserer Branche und ihren Produkten auseinandersetzen“, kündigte Ziegler an.

Im Internet ist der neue Verband ab sofort unter www.en2x.de präsent.

02.11.2021 | Quelle: en2x | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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