Dena-Zwischenbericht zur Netzstudie III: Strategieempfehlungen für Energieinfrastrukturplanung
Die Dena hat einen Zwischenbericht zu ihrer Netzstudie III veröffentlicht. Ziel der Studie ist es, ein Leitbild für eine auf Klimaneutralität ausgerichtete Entwicklung der Strom-, Gas- und Wärmenetze zu entwickeln. Hierzu organisiert sie einen intensiven Austausch mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Diese Herangehensweise begrüßen BDEW und VKU, die die Dena bei dem Vorhaben begleitet haben.
Der heute vorgelegte Zwischenbericht zeigt bereits erste allgemeine Prämissen auf, die in der künftigen Netzplanung berücksichtigt werden sollten. Das gilt beispielsweise für die starke Zunahme von Wärmepumpen, die an die örtlichen Stromnetze angeschlossen werden müssen. Hier stehen insbesondere ländliche Bereiche und Neubauten im Fokus. „Diese Prämissen können eine wertvolle Orientierung für die künftige Netzplanung sein. Klar ist aus Sicht von BDEW und VKU aber auch: Solche Prämissen können die Komplexität und Vielfalt der Anforderungen an die Energienetzinfrastruktur der Zukunft natürlich nicht in Gänze abbilden“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Richtigerweise stellt der Dena-Zwischenbericht deshalb auch fest, dass beispielsweise die Art der Wärmebereitstellung regional stark variieren kann. Zudem wird laut Bericht die Bereitstellung von Wärme für Gebäude auf verschiedenen Energieträgern und zentralen sowie dezentralen Konzepten basieren. Eine allgemeine Planungsprämisse lässt sich daraus natürlich nicht ableiten.“
Dena-Zwischenbericht zur Netzstudie III identifiziert Richtungsentscheidungen
Zur Rolle von Wasserstoff im Gebäudesektor identifiziert der Zwischenbericht den Bedarf an weiteren Analysen und kurzfristig erforderlichen Richtungsentscheidungen. Für BDEW und VKU spielen Wasserstoff und andere dekarbonisierte und erneuerbare Gase nicht nur für eine in Zukunft CO2-freie Grundstoffindustrie und den klimaneutralen Schwerlastverkehr der Zukunft eine wichtige Rolle.
Auch im Wärmebereich, beispielsweise in der Nahwärme, wird es nachhaltige, effiziente und zukunftsträchtige Anwendungsfälle für Wasserstoff geben. Die spezifischen Gegebenheiten vor Ort, die Klimaschutzwirkung und die Wirtschaftlichkeit werden maßgeblich dafür sein, welcher Mix an Versorgungsoptionen – vom individuellen Gebäude über das Quartier bis hin zum Stadtteil – gewählt wird. Für Transport und Verteilung von Wasserstoff sollte deswegen – überall wo dies möglich und sinnvoll ist – die bestehende Infrastruktur auf Fernleitungs- und Verteilnetzebene genutzt werden.
Der Dena-Zwischenbericht zur Netzstudie III ist unter diesem Link zu finden.
9.11.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH