Grüne PPA von Regulation ausgebremst

Portrait von Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena)Foto: dena
Andreas Kuhlmann ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena)
Obwohl Stromabnahmeverträge für regenerative Energien großes Potenzial haben, bremsen aktuell die Regularien. Das zeigt ein neuer Marktmonitor zu Green PPA der Deutschen Energieagentur (dena).

Grüne PPA bieten viel Potenzial für die Energiewende, werden aber aktuell von der Regulation ausgebremst. Das geht aus dem neuen Marktmonitor zu Green PPAs hervor, den die Deutsche Energieagentur (dena) veröffentlicht hat. Noch, so die dena, stehen die nachfragegelieferten Stromlieferverträge am Anfang. Gleichzeitig bieten die Abnahmeverträge (PPA = power purchase agreement) ein enormes Potenzial, um grünen Strom auszubauen. Zudem stärken sie den Standortfaktor von erneuerbaren Energien in Deutschland.

Vor knapp zwei Jahren erschien der erste Marktmonitor der Marktoffensive Erneuerbare Energien. Die damalige Umfrage zeigte, dass in den PPAs ein großes Potenzial für die Energiewende und die nachhaltige Stromversorgung der deutschen Wirtschaft steckt. Der neue Marktmonitor basiert auf einer Umfrage vom Juli 2021 unter über 200 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen des Energiemarkts. Sie äußerten sich dort zu grünen Stromlieferverträgen. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage zeigt die aktuelle Erhebung: Das Potenzial ist noch viel größer.

„PPA ist zukunftsweisendes Marktmodell“

Klimaschutz, CO2-Reduktion und eine kostengünstige Versorgung auf Basis erneuerbarer Energien nehmen auch in der Wirtschaft und Industrie eine immer größere Bedeutung ein. So sehen rund 90 Prozent der Befragten in PPAs generell ein zukunftsweisendes Marktmodell für den deutschen Energiemarkt.  Bereits die Hälfte der befragten Unternehmen sieht grünen Strom als zwingende Voraussetzung, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Für jedes dritte Unternehmen ist der Bezug von regionalem Strom zudem wichtig. Dies spiegelt sich auch auf Verbraucherseite wider, wo grüner Strom bei einem künftigen Strombezug eine höhere Priorität einnimmt.

Noch gebe es im Markt aber viele Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Rahmenbedingungen, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena. Und „es bestehen regulatorische Hürden. Es fehlt daher an zentralen politischen Weichenstellungen, um Green PPAs in Deutschland den Weg zu ebnen. Mit dem kürzlich vorgelegten Positionspapier der Marktoffensive Erneuerbare Energien zeigen wir, mit welchen 15 kurz- und mittelfristigen Maßnahmen der notwendige Rahmen für dieses Geschäftsmodell geschaffen werden kann. Die Umfrage verdeutlicht klar, dass die Wirtschaft auf Green PPAs setzen will“, so Kuhlmann.

Die Marktoffensive Erneuerbare Energien ist eine Initiative der dena, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Klimaschutz-Unternehmen e. V. Aktuell habe sie rund 50 Mitgliedsunternehmen aus Anbietern und Nachfragern aus der Wirtschaft, sowie von Dienstleistern.

Mit zielgerichteten branchenspezifischen Informationen will die Initiative Abnehmern, Erzeugern, Finanzierern und anderen Marktakteuren die Potenziale von PPAs aufzeigen und die Marktentwicklung unterstützen. Zudem erstellt die Marktoffensive Erneuerbare Energien Handlungsempfehlungen für die Politik. Der neueste Marktmonitor PPA ist hier abzurufen.

16.11.2021 | Quelle: dena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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