Hanwha Solutions steigt bei REC Solar ein

Eine nach Sonnenuntergang beleuchtete Chemiefabrik.Foto: REC Solar
Die Polysiliziumproduktion von REC Solar in Moses Lake, USA.
Die Hanwha Solutions erwirbt einen Anteil von 16,7 Prozent am Siliziumproduzenten REC Solar. Damit will die Q Cells-Mutter in den USA CO2 freundliches Silizium für das eigene Wachstum nutzen.

Die Hanwha Solutions beteiligt sich am Polysiliziumproduzenten REC Solar. Das teilte der Mutterkonzern des Photovoltaikunternehmens Q Cells mit. Grund sei, angesichts der wachsenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien in den USA kohlenstoffarme Photovoltaikmaterialien zu sichern. Beide Unternehmen waren in der Vergangenheit auch in verschiedene Rechtsstreitigkeiten um Patente involviert.

Konkret hat Hanwha einen Anteil von 16,67 % an REC Silicon für 168 Millionen US-Dollar erworben. Damit steige das Unternehmen zum Co-Hauptaktionär des Polysiliziumherstellers auf. Außerdem ist Aker Horizons, eine norwegischen Investmentgesellschaft mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien, Großaktionär.

REC Silicon betreibt zwei Polysilizium-Produktionsanlagen in den USA mit einer jährlichen Produktionskapazität von 20.000 Tonnen. Das sind 18.000 Tonnen in Moses Lake, Washington, und 2.000 Tonnen in Butte, Montana. Durch den Einsatz von sauberer Energie aus Wasserkraft kann REC Silicon ferner kostengünstiges Polysilizium ohne Treibhausgasemissionen herstellen.

US-Siliziumproduktion eingebrochen

Die meisten in den USA ansässigen Polysiliziumhersteller haben allerdings ihre Produktion von Polysilizium für die Solarbranche gestoppt, darunter auch REC Silicon in Moses Lake. Die Abschaltung erfolgte, nachdem die Exporte von REC Silicon durch die von der chinesischen Regierung verhängten Antidumping- und Ausgleichszölle schwer eingebrochen waren.

Darüber hinaus will Hanwha weitere Investitionen in die solare Wertschöpfungskette in den USA tätigen. Dafür rechnet das Unternehmen mit politischer Unterstützung, wenn der US-Kongress vor Jahresende den Solar Energy Manufacturing Act (SEMA) verabschiedet.

„Die Unterzeichnung des SEMA-Gesetzes und andere politische Anreize für die Solarindustrie werden den Wert der Unternehmen steigern, die Polysilizium in den USA herstellen können“, sagte ein Sprecher von Hanwha Solutions. „Wir werden unser Know-how aus der Polysiliziumproduktion in Korea nutzen, um die Anlage in Moses Lake wieder zu eröffnen und die REC-Siliziumproduktion in den USA erneut anzukurbeln“. 

Solargesetz gibt US-Nachfrage Auftrieb

Die Initiative wird weiteren Auftrieb erhalten, wenn der US-Kongress bis Ende des Jahres das SEMA-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz, das Steuergutschriften für Solarproduzenten in den USA vorsieht, kann Hersteller, die Solarmodule im Inland produzieren, preislich wettbewerbsfähig machen. Zudem hat die US-Regierung angekündigt, dass sie den Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung bis 2035 auf 40 Prozent erhöhen will.

Da das Unternehmen eine Solarmodulfabrik in Dalton, Georgia, mit einer jährlichen Produktionskapazität von 1,7 GW betreibt, wird die Verabschiedung des Gesetzes die Investitionen des Unternehmens in eine umfassende solare Wertschöpfungskette, von der Produktion von Polysilizium bis hin zu fertig montierten Solarmodulen, fördern.

Das Unternehmen nutzt diese Gesetzgebung als Chance, um seinen führenden Marktanteil in den USA zu sichern und auszubauen. Laut dem jüngsten Bericht von Wood Mackenzie Power & Renewables erreichte Q Cells einen Marktanteil von 24,8 % auf dem US-Markt für Solarmodule für Privathaushalte. Das Unternehmen ist damit bereits drei Jahre in Folge die Nummer 1. Auch auf dem US-amerikanischen Markt für kommerzielle Solarmodule hat Q Cells seine führende Position in zwei aufeinanderfolgenden Jahren behauptet. Der einem Marktanteil betrage 19,1 % im Jahr 2020.

18.11.2021 | Quelle: Q Cells | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen