Europäische Gasnetzbetreiber: Initiative zur Einspeisung von Wasserstoff

Zu sehen ist eine Gaspipeline. Der französische Gasnetzbetreiber GRDF treibt die Einspeisung von Wasserstoff voran.Foto: Jim W. Parkin / stock.adobe.com
GRDF forscht an der Konversion von Gas-Verteilnetzen für 100 % Wasserstoff.
Die Initiative Ready for Hydrogen (Ready4H2) soll die Einspeisung von Wasserstoff in die Gasverteilungsnetze voranbringen. Diese Initiative haben der französische Gasnetzbetreiber GRDF und weitere 66 Verteilnetzbetreiber aus 13 europäischen Ländern gestartet.

Ziel dieses Projekts ist, durch die Erfahrungen der europäischen Gasverteiler ein gemeinsames Verständnis zu schaffen, welche wesentliche Rolle die Verteilnetze bei der Förderung von Wasserstoff spielen können. Durch die Unterstützung dieser Initiative verfolgt GRDF sein Ziel zur Förderung der Einspeisung von erneuerbarem Gas in das französische Verteilnetz. Die Initiative stützt sich auf den langfristigen Wert der Gasverteilinfrastruktur für die Energiewende und erfüllt gleichzeitig die Erwartungen der Gebietskörperschaften, die bereits zahlreiche lokale Projekte durchführen.

Gasleitungsnetz wichtiges Instrument zur Förderung der Wasserstoffwirtschaft

Wasserstoff ist einer der Schlüssel der europäischen Energiewende. Frankreich hat vor kurzem im Rahmen des Plans France 2030 seine Ambitionen in diesem Bereich bekundet. Das Hauptziel besteht dabei im Aufbau einer französischen H2-Wirtschaft für CO2-freien „grünen“ Wasserstoff von internationaler Bedeutung. Als wichtigster Gasversorger in Frankreich ist GRDF überzeugt, dass das Verteilnetz für die Entwicklung des Wasserstoffs in den kommenden Jahren unentbehrlich sein wird.

Ready4H2 für Austausch zum Wasserstoffwissen

Die 66 Verteilnetzbetreiber, die bisher an dem Projekt Ready4H2 teilnehmen, haben sich zum Ziel gesetzt, bis Februar 2022 die wesentliche mittel- und langfristige Rolle der Gasverteilnetze durch die Einspeisung von Wasserstoff aufzuzeigen. Dafür wollen sie in Kürze gemeinsam eine Vision für die Nutzung der Gasnetze im Rahmen der europäischen Dekarbonisierungsstrategie vorstellen. Denn diese Netze sind ein entscheidender Vektor für die Entwicklung von erneuerbarem Wasserstoff. Dieser Fahrplan wird den politischen Entscheidungsträgern in Europa und Frankreich als Instrument und Beitrag zum Erreichen der Klimaneutralität bereitgestellt, und zwar zu bezahlbaren Kosten, die sowohl für die Erzeuger als auch für die Verbraucher annehmbar sind.

GRDF unterstützt die Entwicklung des Energieträgers Wasserstoff

GRDF ist überzeugt, dass Wasserstoff bis 2050 zu den Gasen aus erneuerbaren Energiequellen gehören wird. Deshalb arbeitet das Unternehmen schon heute an Projekten zur Einspeisung von Wasserstoff in seine Netze. Seit 2014 ist GRDF, zusammen mit anderen europäischen Partnern, Vorreiter mit dem Pilotprojekt GRHYD. Dabei erprobte man die Versorgung von Neubauwohnungen durch eine Mischung von Wasserstoff und Erdgas. Bei diesem Projekt spieste man bis zu 20 % Wasserstoff in das Gasverteilnetz ein.

GRDF wirkt in ganz Frankreich an mehreren Projekten zur Erzeugung von synthetischem Methan mit. Ein Gas, das durch die Methanisierung von Wasserstoff durch CO2 erzeugt wird. Zur Unterstützung der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft forscht GRDF schon heute zur Konversion und zum Betrieb von Verteilnetzen mit 100 % H2. Es wurde mit der Strukturierung einer Plattform für den Betrieb und die Bildung einer Wasserstoffverteilschleife begonnen. Sie soll 2024 in Betrieb genommen werden, als erste Etappe eines Feldversuchs, der für 2025 geplant ist.

In Deutschland haben kürzlich Avacon und die DVGW ein Projekt zur Wasserstoffbeimischung gestartet.

24.11.2021 | Quelle: GRDF | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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