Photovoltaik: BMU fördert Produktion von organischen Solarzellen

Zu sehen ist eine Folie, die organische Solarzellen enthält. Für solche PV-Module entwickelt Rowo Coating Gesellschaft für Beschichtung mbH Elektrodenfolien.Foto: iaremenko / stock.adobe.com
Organische Solarfolien sind im Vergleich zu herkömmlichen Photovoltaik-Modulen vergleichsweise günstig und flexibel einsetzbar.
Mit einem neuen Herstellungsprozess will die Rowo Coating Gesellschaft für Beschichtung mbH indiumfreie Elektrodenfolien für organische Solarzellen produzieren. Dieses Vorhaben erhält nun eine Förderung vom Bundesumweltministerium.

Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert ein innovatives Verfahren für die umweltfreundliche und effiziente Produktion von Elektrodenfolien für organische Solarzellen mit rund 1,6 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Mit dem neuartigen Fertigungsverfahren, das die Rowo Coating Gesellschaft für Beschichtung mbH am Standort Herbolzheim erstmalig einsetzt, will das Unternehmen nur seltene Schwermetalle wie Indium ersetzen. Zudem soll der Energiebedarf des Beschichtungsprozesses für das neuartige Schichtsystem gegenüber herkömmlichen Verfahren um über 60 Prozent geringer sein. Bei einer Produktion von rund 215.000 Quadratmeter Folie spart dies knapp 450 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Organische Solarfolien sind im Vergleich zu herkömmlichen Photovoltaik-Modulen vergleichsweise günstig und flexibel einsetzbar. Expert:innen erwarten ein hohes Wachstumspotential für diese Technologie in den kommenden Jahren.

„Der beherzte Ausbau der erneuerbaren Energien ist die zentrale Maßnahme im Kampf gegen die Klimakrise. Innovative Verfahren können dabei helfen, die Produktion der Solaranlagen selbst umweltverträglicher zu machen.“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. „Das von uns geförderte Projekt ist ein Durchbruch für die umweltfreundliche und effiziente Produktion von Elektrodenfolien und hat Modellcharakter auch für andere Beschichtungsverfahren. Das neue Verfahren spart Material, ermöglicht den Verzicht auf seltene Schwermetalle und schützt das Klima, weil weniger CO2 ausgestoßen wird.“

Indiumfreie Elektrodenfolien für organische Solarzellen

Bisher hat man die transparente, leitfähige Schicht von Elektrodenfolien für organische Solarzellen auf Basis des seltenen Schwermetalls Indium hergestellt. Das Aufbringen des Schichtsystems auf die Trägerfolie erforderte verschiedene Durchgänge. Dank des neuen Anlagenkonzepts kann die Beschichtung zukünftig in einem Arbeitsschritt erfolgen. Auf den Einsatz seltener Schwermetalle kann man dabei verzichten. Der Materialverbrauch für die Beschichtung reduziert sich um mehr als die Hälfte bei deutlich verbesserter Effizienz.

Das Vorhaben ist ein Durchbruch für die umweltfreundliche und effiziente Produktion von Elektrodenfolien für organische Solarzellen. Bei erfolgreichem Projektverlauf hat das Verfahren Modellcharakter für das Aufbringen transparenter und leitfähiger Schichten. Somit kann es auch auf andere Produkte, zum Beispiel Flachbildschirme, übertragen werden. Mit dem Umweltinnovationsprogramm fördert das BMU die erstmalige, großtechnische Anwendung dieser innovativen Technologie in der Photovoltaik.

Weitere Informationen zum Umweltinnovationsprogramm des BMU und zur Herstellung von Elektrodenfolien für organische Solarzellen sind unter diesem Link zu finden.

26.11.2021 | Quelle: BMU | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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