Stawag baut Elektrolyseur zur Wasserstoff-Produktion aus Windenergie

Zu sehen sind Firmenvertreter:innen von Stawag und Aseag bei der Vorstellung vom Elektrolyseur am Windpark Aachen Nord zur Wasserstoff-Herstellung.Foto: Stawag / Steindl
Frank Brösse, Geschäftsführer der Stawag, Michael Carmincke, Vorstand der Aseag, Julia Tienken, Projektleiterin der Stawag, und Dr. Christian Becker, Vorstand der Stawag (v.l.n.r.) starten das Wasserstoffprojekt für Aachen.
Der Aachener Energieversorger Stawag steigt in die Wasserstofftechnologie ein: Dazu soll am Windpark Aachen-Nord ein Elektrolyseur errichtet werden, der aus Windkraft grünen Wasserstoff erzeugt. Dieser soll Busse des Aachener Verkehrsunternehmens Aseag antreiben.

„Mit unseren Klimazielen 2030 haben wir ein umfangreiches Paket für eine klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung geschnürt. Auch ein Anschub für eine umweltfreundlichere Mobilität ist Teil unseres Programms“, erläutert Christian Becker, Vorstand der Stawag. „Dabei setzen wir nicht nur auf die Elektromobilität. Vielmehr möchten wir auch weitere Innovationen entwickeln und umsetzen. Mit unserem neuen Projekt koppeln wir die Sektoren Strom und Verkehr und tragen zur Flexibilisierung der erneuerbaren Energien bei.“ Der mit dem Elektrolyseur der Stawag produzierte Wasserstoff soll ausschließlich regional eingesetzt werden. „Busse mit Brennstoffzellen, die mit grünem und lokal erzeugten Wasserstoff angetrieben werden, können zu einer weiteren Reduzierung der Emissionen im Verkehr beitragen“, sagt Michael Carmincke, Vorstand der Aseag. „Deshalb beteiligen wir uns gerne an diesem Pilotprojekt.“

Elektrolyseur am Windpark Aachen Nord der Stawag

Konkret will die Stawag in der Nähe des Windparks Aachen Nord einen Elektrolyseur mit einer Leistung von rund zwei Megawatt errichten. Dieser zerlegt mithilfe des Windstroms Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff. Den dort in mobilen Speichern unter Druck abgefüllte Wasserstoff transportiert man mit Zugfahrzeugen zu einer Wasserstofftankstelle. Pro Jahr will die Stawag rund 200 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Die Tankstelle soll auf dem Gelände der Aseag entstehen, wo man die Brennstoffzellen-Busse betankt.

Realisierbar ist dieses Projekt nur mit Hilfe von Fördermitteln: Die Stawag hat einen Förderantrag beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht und einen Zuschlag erhalten. Sie bekommt für das Projekt Fördergelder von rund 3,5 Millionen Euro, das sind rund 45 Prozent der Investitionskosten. Die Mittel stammen aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (Phase II). Die Aseag hat entsprechende Förderanträge für die Tankstelle und Brennstoffzellen-Busse gestellt. Rund 24 Monate sind nötig, um die gesamte erforderliche Infrastruktur zu planen und zu errichten. Vorausgesetzt alle weiteren Fördermittel können eingeworben werden, soll Ende 2023 zum ersten Mal Wasserstoff für den Aachener ÖPNV produziert werden.

27.11.2021 | Quelle: Stawag | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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