Aldi-Filiale in Gütersloh installiert Stromspeicher aus Second-Life-Batterien

Vier Männer neben einem Stromspeicher - die neue Second-Life-Batterie bei Aldi in GüterslohFoto: Aldi Nord
Der Second-Life-Speicher des Startups Voltfang geht bei Aldi in Gütersloh nun in die Pilotphase.
In einer Filiale in Gütersloh hat die Discounterkette Aldi einen Energiespeicher des Startups Voltfang installiert. Das Batteriesystem soll helfen, das Energiemanagement in der Filiale zu optimieren und den Energiebedarf zu senken.

Indem der Speicher Second-Life-Batterien aus E-Autos nutzt, schont er obendrein Ressourcen. Aldi setzt nach eigenen Angaben bereits seit vielen Jahren auf auf moderne Licht- und Kältetechnik, um den Energieverbrauch zu verringern. Neue Märkte baut die Discounter-Kette standardmäßig mit Photovoltaik-Anlagen – so auch die Filiale in Gütersloh, die nun den Stromspeicher erhält.

Die Speicherung und Abgabe des Solarstroms seien allerdings noch eine Herausforderung. Ziel ist es, den mit der eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugten Strom zwischenzuspeichern und dann einzusetzen, wenn die Sonne nicht scheint. Hierdurch soll der Strombezug aus dem Netz sinken und die Energiebilanz der Filiale verbessert werden. Zusätzlich soll ein ausgeklügeltes Lastmanagement dafür sorgen, dass der Strom genau dann bereitgestellt wird, wenn der Bedarf besonders hoch ist – zum Beispiel beim Backvorgang in den Backstationen. Das vermindert gezielt nicht nur den Verbrauch, sondern vor allem teure Lastspitzen.

Mentoring-Projekt von Aldi unterstützt das Batterie-Startup

Das Startup Voltfang wird von Aldi seit Juli 2021 im Rahmen des Förderprogramms TechFounders unterstützt.

Die Speichermodule bestehen aus gebrauchten E-Auto-Batterien aus BMW i3 und Tesla S. In einem zertifizierten Verfahren prüft Voltfang die Restkapazität der Second-Life-Batterien. Diese muss über 80 Prozent liegen. Durch die Weiterverwendung leiste der Stromspeicher einen aktiven Beitrag für die Kreislaufwirtschaft, erklärt Aldi.

Projektmanager Norman Bell von Aldi Nord begleitet als Mentor das Startup. Er sagt: „Wir waren von der Idee und vom Geschäftsmodell von Voltfang sofort begeistert. Gemeinsam mit dem Startup haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten die Anwendungsmöglichkeiten in unseren Filialen ausgelotet. Nun sind wir gespannt auf die ersten Ergebnisse der Pilotphase.“

Second-Life-Batterien werden mit wachsendem Markt für E-Mobilität interessanter

Mit dem vermehrten Aufkommen von Elektro-Autos gibt es auch immer mehr Unternehmen, die versuchen, die gebrauchten Batterien in stationären Speichern zu nutzen. Das liegt nahe, da stationäre Speicher in der Regel mehr Platz zur Verfügung haben und die nachlassende Kapazität durch mehr Module ausgeglichen werden kann. Auch der Speicherhersteller Fenecon arbeitet daran, eine Produktion für Speichersysteme aus Second-Life-Batterien aufzubauen. Sie soll 2023 anlaufen.

Anna Maria Jonas, Head of Sustainability von Voltfang sagt: „Die weltweit steigende Nachfrage nach E-Autos und stationären Stromspeichern beansprucht in höchstem Maße Rohstoffe, das Leben der Menschen in den Abbaugebieten und die Umwelt. Unser Stromspeicher liefert saubere Energie und Unabhängigkeit aus wiederaufbereiteten E-Auto Batterien.“

Aldi Nord hat sich zum Ziel gesetzt, seine Treibhausgasemissionen bis Ende 2021 um 40 Prozent gegenüber 2015 zu senken – und zwar in allen Länder der gesamten Unternehmensgruppe. Ein wesentlicher Bestandteil dabei ist der Einsatz von 100 Prozent Ökostrom bis Ende 2021.

01.12.2021 | Quelle: Aldi Nord | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Schließen