BDEW: Energiewende für sinkende Energiepreise nötig

Symbolische Darstellung der Förderung für Neubau und Gebäudesanierung mit Geldmünzen vor GebäudenFoto: Eisenhans / stock.adobe.com
Der EU-Energieministerrat wird am 2. Dezember über mögliche Maßnahmen beraten, um den aktuell hohen Energiepreisen entgegen zu steuern. Der deutsche Branchenverband BDEW warnt davor, den EU-Binnenmarkt oder den Green Deal in Frage zu stellen.

Die Energiewende ist in Bezug auf die hohen Energiepreise nicht Teil des Problems, sondern der Lösung. Das erklärt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Um zukünftig die Energiekosten möglichst niedrig zu halten, brauche man einen schnellen und konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Auch der Verband der Bayerischen Wirtschaft forderte bereits einen stärkeren Ausbau der Erneuerbaren Energien, um die Strompreise zu stabilisieren.

Die richtige Antwort auf die gestiegenen Energiepreise seien eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast. Außerdem sollten sozialpolitische Maßnahmen einkommensschwache Haushalte entlasten. Diese Instrumente hätten die EU-Staaten selbst in der Hand. So werde den Verbraucherinnen und Verbrauchern kurzfristig geholfen und Eingriffe in den gut funktionierenden EU-Energiebinnenmarkt würden vermieden.

EU-Binnenmarkt für BDEW in Sachen Energiepreise wichtiger als Energiewende

Der EU-Binnenmarkt steht in der Pressemitteilung des BDEW zum Thema Energiepreise allerdings stärker im Fokus als die Energiewende. „Der EU-Binnenmarkt ist ein großer Gewinn für alle Mitgliedsstaaten der EU, das hat kürzlich eine Analyse von ACER, der EU-Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierer, eindrucksvoll bestätigt. Die immer stärkere Integration der europäischen Energiemärkte hat dazu geführt, dass alle EU-Bürger von günstigen Energiepreisen profitieren konnten“, sagt Andreae.

Laut ACER habe der EU-Binnenmarkt für Endverbraucher zu Einsparungen von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr geführt. Der BDEW sieht im EU-Binnenmarktdesign ökonomische Vorteile und erklärt, es biete eine hohe Effizienz und Transparenz für alle Marktteilnehmer. Diese Errungenschaften dürfe man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. „Es besteht die Gefahr, dass die mit dem EU-Binnenmarkt lange erarbeiteten Vorteile verloren gehen und wir dann mittel- und langfristig wieder zu einem insgesamt höheren Energiepreisniveau zurückkehren“, sagt Andreae.

01.12.2021 | Quelle: BDEW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen