Umfrage: Jeder Dritte Eigenheim-Besitzer will bis 2024 eine Solaranlage installieren
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hatte die Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegeben. Von den Befragten gaben 14 Prozent an, eine Photovoltaik-Anlage installieren zu wollen. Sechs Prozent denken über eine Solarthermie-Anlage nach. Zehn Prozent der befragten Eigenheim-Besitzer erwogen sogar, sowohl eine thermische Solaranlage als auch Photovoltaik zu nutzen. Die Umfrage war deutschlandweit und bevölkerungsrepräsentativ. An ihr nahmen 1.041 Personen ab 16 Jahren teil.
Nachfrage nach Solaranlagen fürs Eigenheim könnte sich vervielfachen
Rechnet man die befragten Interessenten für eine Solaranlage auf die Eigenheim-Besitzer in Deutschland hoch, kommt man zu hohen Zahlen. Demnach würden rund 2,8 Millionen Immobilienbesitzer:innen die Installation einer Photovoltaik-Anlage planen. Hinzu kommen 1,9 Millionen Eigenheime, auf denen in den nächsten drei Jahren eine Solarthermie-Anlagen entstehen könnte. „Selbst, wenn nur jede:r zweite Eigenheimbesitzer:in tatsächlich eine Solaranlage realisieren würde, würde sich die jährliche Solartechnik-Nachfrage bei privaten Immobilienbesitzer:innen gegenüber heute fast verdreifachen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW). Laut BSW sind bisher rund 4,5 Millionen Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung auf deutschen Dächern in Betrieb.
Steigende Energiepreise machen Solaranlagen fürs Eigenheim interessanter
„Die Bürger:innen übernehmen zunehmend mehr Verantwortung. Der Satz ‚Wir allein können doch nichts ausrichten‘ verschwindet zunehmend aus den Diskussionen in Politik und am Esstisch zuhause“, interpretiert AEE-Geschäftsführer Robert Brandt die Ergebnisse.
Als Motivation für die geplante Installation einer Photovoltaikanlage nannten die Teilnehmenden die Gründe „Strom selber produzieren und nutzen“ (69 %) zu können, „steigende Strompreise“ (62 %) und „Umwelt- bzw. Klimaschutz“ (54 %) am häufigsten. Laut einer Umfrage des Vermittlungsportals „Hausfrage“ aus dem Sommer 2020 war auch damals schon der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit das wichtigste Motiv für Photovoltaik.
Hinsichtlich der Investition in eine Solarthermie-Anlage waren „steigende Öl- und Gaspreise“ (59 %), „Umwelt- und Klimaschutz“ (55 %) sowie „steigende CO2-Preise (40 %) die wichtigsten Beweggründe.
Politik muss die Weichen für den Ausbau der Solarenergie stellen
„Ein ambitionierter Koalitionsvertrag trifft damit auf eine hohe Investitionsbereitschaft bei den Bürger:innen. Damit der Solar-Express jetzt schnell ins Rollen kommt, muss die Ampel-Koalition in ihren ersten hundert Tagen die richtigen Weichen stellen“, ergänzt Körnig vom BSW
Die Ampel-Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau der Photovoltaik von derzeit knapp 60 GW bis zum Jahr 2030 auf ca. 200 GW mehr als zu verdreifachen. Die Wärmeversorgung soll zum Ende des Jahrzehnts zur Hälfte klimaneutral sein. „Setzen die Eigenheimbesitzer:innen ihre Pläne in die Tat um, können allein im Privatsektor jährlich weitere 22 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden“, sagt Körnig. Das entspreche dem durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß von mehr als zehn Millionen Verbrenner-Autos.
02.12.2021 | Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH