Direktvermarkter in.power will mit neuen Investoren aus der Insolvenz kommen

Symbolbild: Justitia und Richterklöppel - Klage, Urteil.Foto: stock.adobe.com / Studio East
Voraussichtlich um den Jahreswechsel wird das Amtsgericht Mainz das Insolvenz-Verfahren über die in.power GmbH eröffnen, den Pionier der Direktvermarktung für erneuerbare Energien in Deutschland.

Trotz Insolvenz ist in.power noch nicht verloren. Auch Entlassungen gab es noch nicht. Der Rechtsanwalt und Sanierungsspezialist Robert Schiebe von Schiebe und Collegen führt das Unternehmen als vorläufiger Insolvenzverwalter.

„Die 2006 gegründete in.power GmbH ist ein Pionier und Innovationstreiber für die Markt- und Systemintegration von erneuerbaren Energien“, sagt Schiebe. Nach den Turbulenzen auf den Energiemärkten und dem Forderungsausfall eines Marktpartners sei das gut aufgestellte Unternehmen in diesem Jahr in die Krise geraten.

Die unerwartete Kündigung eines Rahmenvertrages führte zu hohen fälligen Forderungen. Wegen der damit verbundenen Unsicherheiten habe die Geschäftsführung Ende August vorsorglich Insolvenzantrag gestellt, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Im letzten Jahr setzte das konzernunabhängige Unternehmen 50 Millionen Euro um. Es vermarktete direkt und mittelbar 900 Megawatt umweltfreundlichen Strom. In der Insolvenz habe man die Kunden weitgehend halten können, und zwar sowohl große Betreiber von Wind- und Solarparks als auch Bürgerenergiegesellschaften, so Schiebe.

Insolvenz-Verwalter: Gespräche mit Investoren stimmen optimistisch

Der Involvenzverwalter verhandelt mit möglichen Investoren. Die Gespräche mit Interessenten, darunter Projektentwickler für Solar- und Windenergie und größere Stadtwerke, würden ihn zuversichtlich stimmen, das von den Gründern geführte Unternehmen erhalten zu können. „Vor allem bietet in.power Zugang zu einem hochattraktiven Zukunftsmarkt“, sagt Rechtsanwalt Dr. Robert Schiebe, vorläufiger Insolvenzverwalter von Schiebe und Collegen.

Tochterfirmen von in.power nicht von Insolvenz betroffen

Die Tochtergesellschaften der in.power-Gruppe sind von der Insolvenz nicht betroffen. Dazu gehören die in.power metering GmbH für den Messstellenbetrieb, die grün power GmbH für die Ökostrom-Versorgung, die in.power optimise GmbH für die Energiedatenoptimierung und die Schwestergesellschaft in.power network GmbH für Joint Ventures mit Dritten. Diese Gesellschaften führen den Betrieb ohne Einschränkungen fort.

Kerngeschäft der in.power ist die Direktvermarktung von erneuerbaren Energien aus Windenergie, Photovoltaik, Biomasse und -gas sowie Wasserkraft. Das Ziel ist eine möglichst hundertprozentige Versorgung mit umweltfreundlichem Strom. Daneben betreibt die Gruppe Messstellen, bietet maßgeschneiderte Lösungen und flexible Modelle zur optimalen Vermarktung von Strom nach Ende der EEG-Förderung, liefert für EEG-Anlagenbetreiber Strom an Endkunden, bietet Lösungen zur Einspeisung von Solarstrom und eine Plattform für Joint Ventures, die Marktpartnern Zugang zur Direktvermarktung ermöglicht.

03.12.2021 | Quelle: in.power | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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