Öko-Institut empfiehlt vier Maßnahmen, um Photovoltaik-Dachanlagen wirtschaftlich zu machen

Zu sehen sind Photovoltaik-Dachanlagen bzw Kleinanlagen, die heute kaum noch wirtschaftlich wären.Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com
Die Wirtschaftlichkeit von kleinen Photovoltaik-Dachanlagen sinkt immer weiter. Nun hat ein Forschungsteam des Öko-Instituts vier Maßnahmen veröffentlicht, mit denen die neue Bundesregierung diesem Trend entgegenwirken sollte.

Die Zeit drängt: Die Vergütungssätze für Photovoltaik-Anlagen werden immer weiter abgeschmolzen. Gleichzeitig stiegen die Anlagenpreise in letzter Zeit jedoch an. Dies macht sich bereits durch sinkende Zubauzahlen beim Solarstrom bemerkbar. Im Koalitionsvertrag steht, Photovoltaik-Anlagen in der Größenordnung von 200 Gigawatt bis zum Jahr 2030 bauen zu wollen. Zur Einordnung: Das ist eine Verdoppelung des aktuellen Ziels. Und eine Verdreifachung des aktuellen PV-Ausbaus. Deshalb ist eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG-Novelle) vonnöten. Doch wie? Diese Frage beantwortet David Ritter mit vier konkreten Handlungsempfehlungen für Photovoltaik-Dachanlagen.

Mit den erhöhten Zielen im Koalitionsvertrag wurde die Photovoltaik zum Garant für einen zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien erklärt. Denn mit Solaranlagen kann kurzfristig schneller ausgebaut werden – im Gegensatz zum Bau von Windkraft-Anlagen, die einen wesentlich längeren Vorlauf haben.

Ein Forschungsteam des Öko-Instituts hat vier Maßnahmen präzisiert. Sie helfen, die jährlichen Zubauraten an Anlagen für die Erzeugung von erneuerbaren Energien so schnell wie möglich zu erreichen und auch langfristig zu halten. Die im folgenden dargestellte Handlungsempfehlungen basieren auf der Studie „Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Dachanlagen“, die die Wissenschaftler im Auftrag des Umweltbundesamtes im Oktober 2021 veröffentlicht haben. Die dort entwickelten Empfehlungen für Politik-Maßnahmen wurden nun aktualisiert und konkretisiert.

Die erste der Maßnahmen muss kurzfristig bis Ende Januar umgesetzt werden und sollte daher der Gesamt-Novelle vorgelagert werden.

Handlungsempfehlungen, um Photovoltaik-Dachanlagen wirtschaftlicher zu machen:

  • Die automatische Degression der Vergütungssätze wird kurzfristig bis zum Inkrafttreten der EEG-Novelle ausgesetzt.
  • Die Vergütungssätze werden einmalig um mindestens zwei Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) in der Vergütungskategorie bis 10 Kilowattpeak (kWp) und mindestens 1,5 ct/kWh für größere Anlagen angehoben. Dies setzt einen Impuls, um die Zubauraten schnell zu steigern.
  • Zusätzlich wird ein Vergütungsaufschlag in Höhe von 4 bis 4,5 ct/kWh für Volleinspeise-Anlagen gezahlt, da diese unter den aktuellen Umständen nicht wirtschaftlich betrieben werden können.
  • Der Degressionsmechanismus wird überarbeitet, um langfristig die geplanten Zubauraten zu sichern und eine angemessene Vergütung zu gewährleisten: vom „atmenden Deckel“ hin zur „atmenden Hebebühne“.

Eine ausführliche Begründung für die vier Maßnahmen zur Förderung von PV-Dachanlagen von David Ritter ist unter diesem Link zu finden.

13.12.2021 | Quelle: Öko-Institut | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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