Dhybrid: Photovoltaik und Mikronetz statt Diesel in Kolumbien

Eine PV-Anlage vor Palmen.Foto: Dhybrid
Die 780 kW starke PV-Anlage sorgt in Kolumbiens erstem Mikronetz für die Stromversorgung von mehr als 10.000 Familien.
In Kolumbien hat Dhybrid mit regionalen Partnern das erste Mikronetz des Landes aufgebaut. Es nutzt die Photovoltaik und macht Diesel überflüssig.

Der bayrische Spezialist für Inselsysteme auf Basis von Photovoltaik, Dhybrid, hat ein neues Mikronetz in Kolumbien realisiert. Wie das Unternehemn mitteilte, habe es mit dem regionalen Partnerunternehmen Vibran im kolumbianischen Unguia das größte hybride Microgrid des Landes realisiert. Die abgelegene und isolierte Gemeinde im Departemento Chocó hat keine Straßenanbindung und hing bisher von Dieselgeneratoren ab. Über 10.000 Familien konnten lediglich für bis zu 8 Stunden pro Tag Strom beziehen. Nun profitieren sie Dank der Photovoltaik von einer stabilen Versorgung rund um die Uhr.

Das neue Netz wird ferner durch das herstellerunabhängige und technologieoffene Energiemanagementsystem Universal-Power-Platform (UPP) von Dhybrid gesteuert und überwacht. Es verknüpft vier Generatoren mit einer 780 kWp Solaranlage und einem 333 kWh Stromspeicher mit einer maximalen Ausgangsleistung von 122 kW.

PV statt Diesel per Boot

Das Microgrid senkt nicht nur die unmittelbaren CO2-Emissionen durch die Dieselgeneratoren um 818 Tonnen pro Jahr, es reduziert auch den Schadstoffausstoß und die Feinstaubbelastung vor Ort. Rund 328.000 Liter Kraftstoff werden insgesamt eingespart. Darüber hinaus sinkt auch der Energieaufwand für den aufwändigen Dieseltransport, der in der Dschungel-Region nur per Boot möglich ist.

Miguel Lotero Robledo, der stellvertretende Energieminister Kolumbiens, hat das System nun eingeweiht. Es ist ferner Teil eines Regierungsprogramms, das abgelegene Orte umweltverträglich elektrifizieren will.

Neben dem Transport der Komponenten in die Region stellte Corona das Team vor besondere Aufgaben. Denn die Dhybrid-Ingenieure konnten nicht aus Deutschland anreisen. Diese Herausforderung lösten die Partner durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den lokalen Experten und den Ingenieuren in Deutschland. So hat das Vibran-Team das System vor Ort installiert. Von Deutschland aus wurden es dann konfiguriert sowie in Betrieb genommen.

„Das Projekt zeigt, wie ein schrittweiser Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung in Lateinamerika gelingen kann: Betreiber und Energieversorger bleiben durch ein technologieoffenes Energiemanagementsystem flexibel. Sie profitieren von der besten Anlagentechnik, die zum Zeitpunkt der Implementierung verfügbar ist, können das Netz aber jederzeit hersteller- und technologieunabhängig erweitern. So kann die Energieversorgung mit einer wachsenden Nachfrage wachsen“, so Tom Fricke, Head of Energy Storage bei Dhybrid.

15.12.2021 | Quelle: Dhybrid | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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