Salzgitter AG errichtet Windenergie-Anlagen für Stahlerzeugung

Zu sehen ist ein Schutzhelm mit TÜV Nord Logo als Symbol für den komplexen Bau von Windenergie-Anlagen in Störfallbetrieben.Foto: TÜV Nord / Yvonne Schmedemann
TÜV Nord hat den Bau der Windenergie-Anlagen auf dem Gelände der Salzgitter AG begleitet.
Der Bau von Windenergie-Anlagen in Störfallbetrieben wie der Salzgitter AG stellt die Ausführenden vor besondere Herausforderung. Der TÜV Nord hat diesen komplexen Bau in Salzgitter unterstützt.

Die sieben Windenergie-Anlagen sollen insgesamt 30 Megawatt Strom produzieren, damit der Stahlhersteller Salzgitter seinen aktuellen Bedarf an grünem Wasserstoff auf dem Werksgelände selbst produzieren kann. Die Errichtung ist eine Blaupause dafür, wie die komplexe Errichtung von Windenergie-Anlagen auch in Störfallbetrieben gelingen kann. „Der Bau in einem Unternehmen, das der Störfallverordnung unterliegt, ist etwas anderes als der Bau einer Windenergie-Anlage auf der grünen Wiese“, sagt Hardin Gerlach, Projektleiter bei TÜV Nord Systems.

Gleich zwei Faktoren machen den Bau der fast 170 Meter hohen Windkraft-Anlagen in und um die Anlagen der Salzgitter AG zu einer besonderen Herausforderung. Zum einen gelten strengste Sicherheitsanforderungen, weil im Hüttenwerk gefährliche Stoffe zum Einsatz kommen. So könnten zum Beispiel herunterfallendes Eis oder der Abwurf eines der Rotorblätter Gicht- und Hochofengasleitungen beschädigen – mit verheerenden Folgen. Die Blätter sind 67 Meter lang und 15 Tonnen schwer. Zum anderen sind vor Ort berg- und kerntechnische Aspekte zu beachten, weil in der Nähe „Schacht Konrad“ liegt, ein ehemaliges Eisenerzbergwerk, das zum Endlager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe umgebaut wird. „Schädliche Auswirkungen durch Bau und Betrieb der Windenergieanlagen konnten aus bergrechtlicher Sicht und aus der Sicht des Strahlenschutzes allerdings ausgeschlossen werden“, erläutert Gerlach.

Windenergie-Anlagen in Störfallbetrieben erfordern umfassende Expertise

Von der systematischen Gefährdungsanalyse über die Koordination der Standortgutachten bis zur Inbetriebnahme – in allen Phasen waren Mitarbeitende von TÜV Nord beteiligt. Dabei konnte man Expertise in den Bereichen Bergbau, Strahlen- und Brandschutz sowie bei der Inbetriebnahme der Windkraft-Anlagen einbringen.

Das Gemeinschaftsprojekt Wind-Wasserstoff Salzgitter (WindH2) von Salzgitter AG, Avacon und Linde ist ein wichtiger Baustein des Projektes SALCOS (Salzgitter Low CO2 Steelmaking), das das Ziel hat, die CO2-Emissionen am Standort Salzgitter bis 2050 um 95 Prozent zu reduzieren.

12.1.2022 | Quelle: TÜV Nord | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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