Mit Brennstoffzellen bei Rallye Dakar am Start

Blick auf die Brennstoffzelle im inneren eines Rallyse-Fahrzeugs.Foto: FEV Group
Der Prototyp fährt mit einem 200-kW-Brennstoffzellensystem, das eine Lithium-Ionen-Batterie der neuesten Generation mit 50 kWh Kapazität auflädt. Die Batterie treibt den neuen 2-Gang-Elektromotor von GCK mit 320 kW (435 PS) an.
Der Aachener Fahrzeugentwickler FEV hat für GCK Motorsport ein Brennstoffzellensystem entwickelt. Es soll ab 2023 ein Fahrzeug bei der Rallye Dakar antreiben.

Ein Fahrzeug mit Brennstoffzellen geht ab dem nächsten Jahr an der Rallye Dakar an den Start. Darüber berichtet der Aachener Fahrzeugentwickler FEV. Das Unternehmen unterstützt GCK Motorsport bei der Konzeption und Entwicklung eines eigenen Hochleistungs-Brennstoffzellensystems für ein Rallye-Raid-Fahrzeug. Die Partner stellten ein Demonstartionsfahrzeug bei der Dakar 2022 vor. Das Fahrzeug mit dem Namen e-Blast H2 wird 2024 in den Wettbewerb eingreifen und verfügt über die erste in ein Rallye-Raid-Fahrzeug integrierte Brennstoffzelle.

Die Organisatoren der Dakar streben bis 2030 eine vollständig grüne Teilnehmerliste an. Im November 2020 kündigte GCK Motorsport Pläne an, bei seinen Rallye-Raid-Einsätzen komplett auf grüne Technologien zu setzen. Auch andere Motorsportorganisatoren wenden sich alternativen Mobilitätslösungen zu.

200 kW Brennstoffzellensystem

Die Partnerschaft mit GCK hat laut FEV zur Integration eines 200-kW-Brennstoffzellensystems in das Wettbewerbsfahrzeug geführt, das zu den leistungsstärksten auf dem Markt zählt. Damit adressieren FEV und GCK zwei technologische Herausforderungen. Zum einen geht es um die Integration einer Hochleistungsbrennstoffzelle in ein Rallye Dakar-Fahrzeug und zum anderen um den Einsatz unter härtesten Bedingungen. Denn die Umgebungstemperaturen erreichen bis zu 50 °C. Außerdem wirken Staub und ständige Erschütterungen von mehr als 10 g durch die holprigen Strecken kontinuierlich auf das Brennstoffzellensystem ein.

Die Brennstoffzelle wird mit 30 kg Wasserstoff betrieben, der in vier R134-zertifizierten Tanks bei einem Druck von 700 bar gespeichert wird. Sie lädt ferner eine Lithium-Ionen-Batterie der neuesten Generation mit einer Kapazität von 50 kWh auf. Die Batterie wiederum treibt den neuen 2-Gang-Elektromotor von GCK an, der eine Leistung von 320 kW (435 PS) erzeugt. Mit diesem System kann der e-Blast H2 von GCK eine 250 km lange Wertungsprüfung komplett mit grüner Energie bestreiten.

Ab 2023 bei Dakar-Rallye dabei

Außerdem arbeiten 20 FEV Ingenieure aus Deutschland und Frankreich an diesem Projekt. Die am 8. Januar auf der Dakar 2022 vorgestellte Demonstrator-Version zeigt bereits technische Lösungen unter realistischen Bedingungen. Diese werden nun auch weiter optimiert und in das Fahrzeug integriert, das bei der Dakar 2024 an den Start gehen wird.

Nach der Dakar-Präsentation 2022 werden die Partner zudem die Optimierung der Brennstoffzelle und des Fahrzeugs fortsetzen. Das soll durch Prüfstands- und dynamische Tests in der neuen Testumgebung für Wasserstoffanwendungen von FEV in Rouen geschehen. In der zweiten Jahreshälfte wird ferner ein umfangreiches Testprogramm unter realen Rallye-Bedingungen zur Weiterentwicklung des Antriebsstrangs erfolgen. Im Januar 2023 wird GCK Motorsport e-Blast H2 bei ausgewählten Etappen der Dakar 2023 einsetzen, bevor es sich im Folgejahr der ultimativen Herausforderung stellt und an der gesamten Veranstaltung teilnimmt.

20.1.2022 | Quelle: FEV | Solarserver © Solarthemen Media GmbH

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