ZSW und Ecoclean wollen Elektrolyseure in Serie fertigen
Das ZSW und das Unternehmen Ecoclean streben an, Elektrolyseure künftig in Serie zu produzieren. Das teilte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Das Projekt trägt den Namen „EcoLyzer BW“. Am gleichen Tag hatte auch das Fraunhofer IPA über Pläne zum Aufbau einer Massenproduktion von Elektrolyseuren informiert.
Technologische Grundlage dafür sei eine vom ZSW in den vergangenen zehn Jahren entwickelte Systemtechnik für die Alkalische Wasser-Elektrolyse in der 1-Megawatt-Leistungsklasse. Es handelt sich dabei um eine Alkalische Druckelektrolyse. Im Vollausbau liefert der Elektrolyseur, der mit zwei Elektrolyseblöcken von je 0,5 Megawatt Leistung laufen kann, bei einer Effizienz von ca. 70 Prozent etwa 20 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde (auf einem Druckniveau von 16 bar). „Zum einen handelt es sich bei der Alkalischen Elektrolyse um eine bereits gut erprobte und robuste Technologie“, begründet Marc-Simon Löffler die Entscheidung. Er ist Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren. Sie sei technisch gut auch in große Leistungsklassen skalierbar. Zum anderen komme die Alkalische Elektrolyse im Gegensatz zu anderen Elektrolysetechnologien (PEM Elektrolyse bzw. Hochtemperaturelektrolyse) aber ohne den Einsatz von ressourcenkritischen Edelmetallen und seltenen Erden aus. „Das macht sie einerseits günstiger, andererseits sind keine Rohstoffengpässe beim Markthochlauf zu erwarten.“
Landesförderung von zwei Millionen Euro
Die Anlage ist auch für einen dynamischen Betrieb im Kontext Power-to-X mit erneuerbarem, fluktuierend anfallendem Strom ausgelegt. „Unsere Elektrolysesystemtechnologie für die Serienproduktion fit zu machen, bietet insbesondere für das Technologie-Exportland Baden-Württemberg mit seinen Potenzialen im Maschinen- und Anlagenbau und der Zulieferindustrie große Chancen. Mit Ecoclean haben wir hierfür einen idealen Partner gefunden“, so Löffler. Das nun gestartete Verbundprojekt mit Ecoclean läuft bis März 2024. Es erhält zudem vom Umweltministerium Baden-Württemberg Projektmittel von rund 2,1 Millionen Euro.
Ecoclean sei ferner ein international tätiges Unternehmen im Bereich der Systemtechnik für Anwendungen in der industriellen Reinigungstechnik und Oberflächenbehandlung. „Wir verfügen über Kompetenzen im Bereich des verfahrenstechnischen Anlagenbaus und industrieller Fertigungsprozesse“, sagt Michael Förster, Geschäftsführer der Ecoclean GmbH. Das Unternehmen beabsichtige auf dieser Grundlage die Entwicklung und Produktion einer wettbewerbsfähigen Elektrolysesystemtechnik in Baden-Württemberg für eine weltweite Vermarktung. Ziel des Projektes „EcoLyzer BW“ sei es, basierend auf dieser technologischen Grundlage, ein international wettbewerbsfähiges Systemprodukt zu entwickeln. Geplant sei zudem, dass Ecoclean rund 80 Anlagen pro Jahr am Standort Dettingen fertigt. Mit der Produktion erster Anlagen will das Unternehmen ferner ab 2023 beginnen.
20.1.2022 | Quelle: ZSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH