BSW: FAQ-Papier informiert über Ausschreibungen für Gebäude-Photovoltaik

ZU sehen ist ein Ausschnitt des Deckblattes vom FAQ-Papier für Gebäude-Photovoltaik Ausschreibungen vom BSW.Grafik: BSW
In diesem Jahr steht ein Solardach-Auktionsvolumen von 2,3 GW verteilt über drei Auktionstermine zur Verfügung.
Mit dem FAQ-Papier will der Branchenverband die Anzahl gültiger Fördergebote für gewerbliche Solardächer in diesem Jahr erhöhen. Es richtet sich an Handwerk und Projektierer.

Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) hat von der Berliner Rechtsanwaltskanzlei von Bredow Valentin Herz ein FAQ-Papier für Gebäude-Photovoltaik erstellen lassen. Es beantwortet die wichtigsten Fragen für eine erfolgreiche Teilnahme an den Förderausschreibungen der Bundesregierung für dieses Marktsegment.

Hintergrund ist die erhebliche Aufstockung des Solardach-Auktionsvolumens für das Jahr 2022 auf 2,3 GW verteilt über drei Auktionstermine (1. April, 1. August, 1. Dezember 2022). Es kam wiederholt zu einer relativ hohe Zahl an Geboten, die die Bundesnetzagentur aufgrund von Formfehlern vom Ausschreibungsverfahren ausgeschlossen hat. Den beiden PV-Gebäude-Ausschreibungen aus dem Jahr 2021 von zusammen 300 Megawatt (MW) standen gültige Gebote in Höhe von gerade einmal 383 Megawatt gegenüber. Zum Vergleich: Die Ausschreibungen ebenerdig errichteter Photovoltaik-Solarparks waren in den letzten Jahren regelmäßig mehrfach überzeichnet.

Das mit Unterstützung der Innovationsplattform The smarter E Europe erstellte neue FAQ-Papier für Gebäude-Photovoltaik richtet sich an Handwerker und Projektierer. Es beantwortet häufig gestellte Fragen zur Teilnahmeberechtigung an den EEG-Ausschreibungen oder nach speziellen Anforderungen an das Gebäude, auf dem Investoren eine Solarstromanlage errichten wollen. Auch zulässige Gebotsmengen und z. B. Aspekte einer Anlagenzusammenfassung werden behandelt. Schließlich werden das Gebots- und Zuschlagsverfahren erläutert und Tipps gegeben, was besonders zu beachten ist.

FAQ-Papier für Gebäude-Photovoltaik soll Teilnahmeinteresse steigern

Der BSW hält ein wachsendes Teilnahmeinteresse an den kommenden PV-Auktionen für möglich. Neben den für 2022 fixierten Sonderausschreibungen könnte auch die starke Degression bei der Festvergütung gewerblicher Photovoltaik-Solardächer dazu beitragen.

Seit Anfang letzten Jahres erhalten nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nur noch Solarstromanlagen mit einer Leistung unterhalb von 300 kW Leistung eine Förderung für den eingespeisten Solarstrom. Betreiber von Solarstromanlagen mit einer höheren Leistung erhalten hingegen nur noch 50 Prozent ihres erzeugten Solarstroms vergütet, wenn sie zuvor nicht erfolgreich an einer Ausschreibung teilgenommen haben. Im Falle einer Ausschreibungsteilnahme ist der Eigenverbrauch von Solarstrom jedoch ausgeschlossen.

Diese Einschränkungen sowie eine zu starke Degression bei der Festvergütung hatten 2021 in Deutschland zu einem spürbaren Rückgang der Photovoltaik-Nachfrage im Gewerbesektor geführt. Der BSW hält daher an seiner Kritik an den Ausschreibungen für Solarstromanlagen auf Gebäuden fest. Die Interessenvertretung der Solarbranche fordert neben dem Heraufsetzen der Ausschreibungsgrenze auf ein Megawatt von der Politik eine Zulassung von Eigenverbrauch auch im Falle einer Ausschreibungsteilnahme sowie eine schnelle EEG-Reform noch in diesem Frühjahr.

Das FAQ-Papier für Gebäude-Photovoltaik kann man unter diesem Link erwerben. Es kostet 42,80 Euro. BSW-Mitglieder erhalten 20 Prozent Rabatt.

25.1.2022 | Quelle: BSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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