Badenova Wärmeplus erhält Energy Efficiency Award für Wärmenetz
Der Award
Den Energy Efficiency Award verleiht die Deutsche Energie-Agentur (Dena) seit 2007. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert den Preis. Preisträger der angesehenen Auszeichnung sind private und öffentliche Unternehmen, die herausragende Erfolge bei der Steigerung der Energieeffizienz erzielt haben. 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich 2021 mit ihren Projekten beworben, davon kamen 17 in die Endauswahl. Ende vergangenen Jahres fand die Preisverleihung im Rahmen des Dena Energiewende-Kongresses in Berlin mit der Kür von insgesamt sechs Projektes statt. Darunter das Wärmenetz-Projekt der Badenova Wärmeplus sowie ihres Projektpartners Mondas GmbH aus Freiburg, der für die IoT-Plattform verantwortlich zeichnet.
Das „intelligente“ Wärmenetz von Badenova Wärmeplus
Seit Herbst 2020 betreibt Badenova Wärmeplus im Bereich des Freiburger Industriegebiets Nord und Umgebung ein rund 3.600 Meter langes Fernwärmenetz. Die Industrieabwärme der Cerdia Produktions GmbH speist es. Da die Abwärme der Cerdia mit rund 50 °C eine geringere Temperatur als gängige Abwärmequellen aufweist, ist das Wärmenetz ein sogenanntes Niedertemperaturnetz.
Die Abwärme steht ganzjährig zur Verfügung und der Wärmeversorger bietet sie als „Flatrate“ an. Das bedeutet, dass bis zu einer festgelegten Leistungsgrenze der Kunde lediglich eine verbrauchsunabhängige Jahrespauschale bezahlt. Gleichzeitig erfüllt das Wärmenetz höchste ökologische Ansprüche, da man die Abwärme ansonsten ungenutzt an die Umwelt abführen würde.
Die maximale Leistung, die von der Industrieabwärme für das Wärmenetz insgesamt bereitgestellt werden kann, ist jedoch auf 6 MW begrenzt. Damit dennoch möglichst viele Kunden von dem Angebot profitieren können, hat der Projektpartner Mondas GmbH ein Lastmanagement implementiert, das die Lastspitzen der einzelnen Kunden zeitlich so „verschiebt“, dass man möglichst viel Wärme liefern kann, ohne dass man die Maximalleistung von 6 MW überschreitet. Die Versorgungssicherheit ist dabei zu jedem Zeitpunkt sichergestellt, so dass es nicht zu einer „Unterversorgung“ beim Kunden kommt.
Funktionsweise des Lastmanagements
Durch das intelligente Lastmanagement ist es möglich, anhand von Lastprognosen die individuelle Wärmelast der einzelnen Kunden vorauszuberechnen. Dadurch weiß das Lastmanagement, ob die maximale Leistung von 6 MW in den nächsten Tagen – ohne Lastverschiebung – überschritten würde. Es reagiert darauf, indem es ausgewählte Kunden vorab mit zusätzlicher Wärme beliefert. Geeignete Wärmeverbraucher auf Kundeseite (z.B. ausgewählte Gebäudeteile oder Prozesse) erhalten also am Tag vor der prognostizierten Lastspitze mehr Wärme. Man heizt sie in einem definierten Rahmen und über einen festgelegten Zeitraum auf höhere Solltemperaturen. Dadurch kann man die Wärmelast dieser Kunden vom Tag der prognostizierten Lastspitze teilweise auf den Vortag verschieben. Alle Kunden erhalten so ausreichend mit Wärme, ohne dass man die Maximalleistung von 6 MW überschreitet.
Die Abnehmer
Größter Wärmeabnehmer im Wärmenetz ist das neue Fußballstadion des SC-Freiburg. Hier nutzt man die Wärme für die Warmwasserbereitung, die Raumheizung der Kabinen und Verwaltungsräume und vor allem für die Rasenheizung. Weitere Abnehmer sind die Neue Messe Freiburg, ein Verwaltungsgebäude der Freiburger Wirtschaft und Touristik FWTM, die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, das Fraunhofer IPM sowie ein Autohaus.
Weitere Informationen zum dem intelligenten Wärmenetz der Badenova Wärmeplus sind unter diesem Link zu finden.
27.1.2022 | Quelle: Badenova Wärmeplus | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH