Bayern will schnell ans Wasserstoffnetz
Bayern habe sich mit seiner Wasserstoffstrategie noch vor dem Bund und der EU klar für Wasserstoff als Energieträger der Zukunft positioniert. Der Freistaat sieht sich dabei an der Spitze der Regionen. Ein breites Wasserstoffbündnis mit über 200 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft arbeite für die Wasserstoffzukunft.
„Unsere Pionierrolle muss jetzt mit einem zügigen Anschluss an ein nationales und europäisches Wasserstoffnetz fortgesetzt werden“, sagt Aiwanger. „Wir sind in Bayern überzeugt, dass ohne Wasserstoff der Weg in die Klimaneutralität nicht gelingen kann. Damit sich das bis 2030 konkretisiert, brauchen wir aber die entsprechende Infrastruktur. Vorhandene Erdgasleitungen müssen nun rasch für den Transport von Wasserstoff umgerüstet werden.“
„Brauchen Wasserstoff, damit die Dekarbonisierung nicht zur Deindustrialisierung führt“
Entscheidend werde sein, ausreichende und nachhaltige Investitionsanreize zur Umrüstung von Erdgas-Pipelines zu setzen. Hier seien Bund und EU mehr gefordert, ebenso beim Aufbau und der Beschleunigung neuer internationaler H2-Partnerschaften. „Unsere Industrien brauchen grünen Wasserstoff, besser heute als morgen, damit die Dekarbonisierung nicht zur Deindustrialisierung führt“, mahnt Aiwanger.
Gleichzeitig müssten die Netz- und Bedarfsplanung für Strom, Gas und Wasserstoff künftig eng aufeinander abgestimmt werden. „Wasserstoff ist künftig das entscheidende Bindeglied und dazu brauchen wir Importleitungen, um ausreichend grünen Wasserstoff zu holen, weil wir voraussichtlich selbst nicht genügend erzeugen können“, sagt Aiwanger.
Wirtschaft und Branchenverbände mahnen seit langem an, dass der Freistaat einen stärkeren Ausbau der Windenergie ermöglichen soll. Bisher hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an der 10-H-Regel fest.
Wasserstoff-Projekte im Freistaat
Das bayerische Wirtschaftsministerium führt eine Reihe von Projekten im Freistaat als Beleg für dessen starke Position an. Auf der Liste der Wichtigen Projekte von Gemeinsamem Europäischen Interesse (IPCEI), für die die EU ihre Förderhöchstgrenzen aufhebt, stünden sechs bayerische Wasserstoffprojekte. Zudem sei Pfeffenhausen/Landshut als Teil des geplanten Nationalen Wasserstoffzentrums ausgewählt worden. Das Wasserstoffprojekt von Bosch in Bamberg habe gerade den Zuschlag für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bekommen. Zudem habe Aiwanger vor wenigen Wochen die ersten Förderbescheide für H2-LKW-Tankstellen überreicht, die noch dieses Jahr in Betrieb gehen sollen.
31.1.2022 | Quelle: StMWi | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH