Daten zur EEG-Stromeinspeisung 2020 im Energieatlas Rheinland-Pfalz sind online

Screenshot des Energieatlas Rheinland Pfalz - Einspeisung von Strom aus erneuerbaren EnergienQuelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz, Screenshot: Solarserver
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat in ihrem Energieatlas die Landesdaten zur EEG-Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien für das Jahr 2020 veröffentlicht.

Der Energieatlas zeigt in einer interaktiven Karte, wie erneuerbare Energien in Rheinland Pfalz 2020 ausgebaut wurden. Er stützt sich dabei auf die EEG-Daten zur Stromeinspeisung. Die über die Jahre eingespeisten Strommengen sind in einer interaktiven Karte abrufbar – und zwar aufgelöst bis auf die Ebene der Landkreise bzw. Kommunen. Aus separaten Karten sind die installierte Leistung sowie der Stromverbrauch ersichtlich. Darüber hinaus zeigt der Energieatlas auch das Solarpotenzial in den Kreisen bzw. Kommunen.

Im Jahr 2020 speisten erneuerbare Energien demnach in Rheinland-Pfalz 11,2 Milliarden kWh Strom über die EEG-Förderung ins Netz. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr. In Summe sind in dem Bundesland Ökostrom-Anlagen mit EEG-Förderung mit einer Leistung von 6.600 MW installiert. Das sind vier Prozent mehr als im Jahr 2019. Der darüber hinausgehende Zuwachs an der EEG-Strom-Erzeugung geht vor allem auf die Witterung zurück.

Der größte Anteil mit mittlerweile 66,5 Prozent entfällt weiterhin auf die Windkraft. Die Photovoltaik folgt mit knapp 18,7 Prozent. Bioenergie machte 7,7 Prozent des EEG-Stroms in Rheinland-Pfalz aus, Wasserkraft 6,7 Prozent.

Viel Sonne und Photovoltaik-Zubau führen zu einem Solarstrom-Rekord

Die installierte Photovoltaik-Leistung stieg 2020 um 153 MW auf insgesamt 2.413 MW. Das entspricht einem Plus von sieben Prozent.

Das Jahr 2020 gilt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit einer bundesweiten Jahresmitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Für Rheinland-Pfalz war es mit 10,9 Grad Celsius sogar das wärmste Jahr. Mit 1.913 Sonnenstunden liegt Rheinland-Pfalz leicht über dem deutschlandweiten Durchschnitt von 1.901 Stunden, dem vierthöchsten Wert seit Messbeginn 1951.

Besonders groß fiel der relative Zubau von Photovoltaik-Anlagen in der Verbandsgemeinde Selters im Westerwald. Dort entstand der Solarpark Freirachdorf mit einer Leistung von 2,9 MW. Er machte den Großteil des dortigen Zubaus um 3,4 MW aus – eine Steigerung der gesamt installierten Photovoltaik-Leistung der Gemeinde um 62 Prozent. Ebenfalls einen starken Neubau von Photovoltaik-Anlagen gab es in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen mit 3,5 MW und Wissen mit 1,5 MW. In beiden Fällen stieg die PV-Leistung in den Kommunen um 31 Prozent.

Gutes Windjahr 2020, aber wenig Wasserkraft

Dank überdurchschnittlicher Windgeschwindigkeiten (Windindex von 103,4 Prozent, gemessen am Mittel der letzten 20 Jahre) erhöhte sich die eingespeiste Strommenge aus Windenergie um rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die installierte Windenergie-Leistung stieg dagegen um 2,5 Prozent.In absoluten Zahlen entspricht das einer Steigerung um 90,6 MW auf insgesamt rund 3.763 MW. Den stärksten Zuwachs gab es in den Verbandsgemeinden Kusel-Altenglan mit 16,4 MW (52 Prozent), Hermeskeil mit 13,8 MW (46 Prozent), Aar-Einrich mit 13,5 MW (37 Prozent) sowie Zell an der Mosel mit 13,2 MW (54 Prozent).

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft brach dagegen um 19 Prozent ein. Das lag an der geringen Niederschlagsmenge von 686 Liter pro Quadratmeter. Das sind rund 15 Prozent weniger als das langjährige Mittel. Änderungen an der installierten Wasserkraft-Leistung enthält die Pressemitteilung nicht.

Die installierte Leistung an Bioenergie erhöhte sich landesweit um 3 Prozent auf 172,5 MW. Die Verbandsgemeinde Trier-Land kam mit gut 2,6 MW auf einen herausragenden Zuwachs von 83 Prozent.

Rheinland-Pfalz will laut dem rot-grün-gelben Koalitionsvertrag seinen Stromverbrauch bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken. Das bedeutet, dass jedes Jahr 500 MW Photovoltaik und 500 MW Windenergie zugebaut werden müssten. Auch wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien 2020 voran ging, reicht es nicht für die Klimaschutzziele.

04.02.2022 | Quelle: Energieagentur Rheinland Pfalz | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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