Schleswig-Holstein bewilligt erste Wasserstoff-Förderung aus dem H2 Fonds
Die neue Wasserstoff-Förderung über den H2-Fonds soll Wissenschaftler:innen an Hochschulen in Schleswig-Holstein die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten an einem selbst gesetzten Wasserstoffthema zu vertiefen. Über den Fonds können sie dafür auch die Erstattung von Sach- und Reisekosten bis zu einer Höhe von bis zu 10.000 Euro beantragen. Um mehr „Zeit für Wasserstoff“ zu haben, können die Forschenden – in Absprache mit ihrer Hochschule – sogar eine Vertretung beantragen, die ihre institutionellen Aufgaben für bis zu sechs Monate übernimmt.
Für den ersten Förderzeitraum hat die Expertenjury drei Anträge mit einer Gesamtfördersumme von rund 48.000 Euro ausgewählt. Die Europa-Universität Flensburg will Erfolgskriterien für den Aufbau einer nachhaltigen Produktion von grünem Wasserstoff untersuchen. Dafür will sie das in Schleswig-Holstein gesammelte Wissen anhand von Praxisbeispielen bündeln und auf zukünftige Exportmärkte übertragen. Die Fachhochschule Westküste plant ein Symposium für Forschende, um Netzwerke in der der Wasserstoffforschung zu intensivieren. Und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel will ihre Abstimmung in der Materialentwicklung für Brennstoffzellen, Elektrolyseure und Wasserstoffspeicherung mit Forschungseinrichtungen in Kanada und in Frankreich stärken.
„Viele Hochschulwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wissen vielleicht gar nicht, wie viele Berührungspunkte die eigene Forschung mit der Wasserstoffforschung hat. Dieses Förderprogramm ermöglicht es daher auch Personen ohne spezifische Vorkenntnisse, sich der Thematik der Wasserstoffforschung zu nähern“, informiert HY.SH-Projektleiterin Gerlind Wagner-Vogel. „Das noch junge Forschungsthema muss sich erst noch an den Hochschulen etablieren und das möchten wir mit dem Aufbau des HY.SH und dem Förderprogramm H2Fonds unterstützen.“
Der nächste Antragsstichtag für Förderungen im Rahmen des „H2Fonds – Zeit für Wasserstoff“ ist der 01. Juni 2022. Informationen zum Programm und das Antragsformular können hier heruntergeladen werden.
Wasserstoff-Kompetenzzentrum soll Wissenschaft stärken und Politik unterstützen
Wagner-Vogel hat zum 1. Februar die Projektleitung des HY.SH übernommen. Das HY.SH soll als Kompetenzzentrum der im Auftrag der schleswig-holsteinischen Landesregierung Forschung und Wissenschaft im Bereich Wasserstoff bündeln. Fördermittel erhält es vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.
Das Wasserstoff-Kompetenzzentrum hat es zwei Kernaufgaben. Zum einen soll es die Wasserstoff-Fachkompetenz an den Hochschulen des Landes vertiefen und den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein stärken. Zum anderen soll das HY.SH Beiträge zu einer evidenzbasierten Landespolitik liefern und dabei den Fokus auf Energiewendefragen mit hoher Relevanz für Schleswig-Holstein legen. Das HY.SH hat seinen Sitz im Haus der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH (EKSH). So kann es kurze Wege und etablierte Beziehungen zu Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nutzen. Projektleiterin Wagner-Vogel bringt zudem Erfahrung in Wissenschaftsförderung und Projektakquise aus ihrer vorigen Tätigkeit für die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel mit.
Kompetenzzentren und Netzwerke für Wasserstoff entstehen zurzeit auf allen Ebenen – so auch beim TÜV Rheinland, bei der am Bundeswirtschaftsministerium angesiedelten Bundesanstalt für Materialprüfung oder bei den Landkreisen, wie zum Beispiel in Bergisch-Gladbach.
04.02.2022 | Quelle: EKSH | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH