Solarthermie-Markt in Deutschland bleibt 2021 konstant
Diese Zahlen zum Solarthermie-Markt 2021 gaben der Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH) und der Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. (BSW) in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Insgesamt sind in Deutschland derzeit rund 2,5 Millionen Solarwärmesysteme in Betrieb. Zum Jahresbeginn 2021 hatte der Solarthermie-Markt im Vergleich zum Vorjahr ein merkliches Wachstum gezeigt. Dies relativierte sich aber im Laufe des Jahres wieder.
Nachfrageschub für 2022 erwartet
Für dieses Jahr erwarten die beiden Branchenverbände einen Nachfrageschub infolge der in den letzten Monaten stark gestiegenen Gas- und CO2-Preise. Die Verbände verweisen auf eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Dieser zufolge würden rund 1,9 Millionen Eigenheimbesitzer:innen in Deutschland planen, in den kommenden drei Jahren eine Solaranlage für die Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung anzuschaffen.
Indem man eine Gas- oder Ölheizung nachträglich mit Sonnenkollektoren ausstatte, lasse sich deren Energieverbrauch deutlich senken, betonen die BSW und BDW. Die Bundesregierung fördert die Errichtung einer Solarheizung mit bis zu 45 Prozent ihrer Anschaffungs- und Installationskosten. Die Förderung von Solarheizungen im Gebäudebestand durch das Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) sind zudem von der jüngsten Fördersperre des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz nicht betroffen. Solarthermie-Anlagen fallen unter die Kategorie „Einzelmaßnahmen“, für die es keinen Förderstopp gab.
„Hybridisierung“ der Wärmeversorgung mit Solarthermie
Um die ambitionierten Klimaziele der neuen Bundesregierung zu erreichen, müsse es eine unterbrechungsfreie Förderung geben, fordern die Verbände. So könne man das Potenzial zur „Hybridisierung“ von Heizungsanlagen mit Solarthermie-Anlagen langfristig unterstützen.
Wie eine zu 100 Prozent regenerative Wärmeversorgung möglich werden soll, wenn man mit fossilen Brennstoffen befeuerte Heizungen um Sonnenkollektoren ergänzt, lässt die Pressemitteilung offen. Der BDH betont in früheren Pressemitteilungen, man müsse bei der Wärmewende „alle Lösungsoptionen“ nutzen. Dazu gehören aus Sicht der Heizungsbranche auch „erneuerbare gasförmige und flüssige Energieträger“.
Die neue Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, „alle geeigneten Dachflächen“ künftig für die Solarenergie-Erzeugung zu nutzen. Dabei unterscheidet der Koaltionsvertrag nicht zwischen Solarthermie und Photovoltaik. Die Verbände betonen, dass Solaranlagen nicht nur zum Klimaschutz beitrügen, sondern zugleich vor explodierenden Energiepreisen schützen würden.
04.02.2022 | Quelle: BSW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH