Eisspeicher und Wärmepumpe für Wärmewende in Gebäuden
Eisspeicher und Wärmepumpe können eine interessante Kombination zur Wärme- und Kältespeicherung für Gebäude sein. Darauf verweist die Messe Erfurt, die während der Erfurter Energiespeichertage Informationen zu der Technologie anbietet.
Es sei wichtig, die rechtlichen Vorgaben zur Wärmewende in Gebäuden auch sozialverträglich zu gestalten. Das gehe nur mit effizienten Speichertechnologien, die Wärme aufnehmen und im Idealfall im Sommer auch die Gebäude kühlen können. Denn der Kühlbedarf wird angesichts des Klimawandels in Zukunft deutlich ansteigen. Energiehungrige Kompressionskälteanlagen, bisher der Standard, seien dafür nicht nachhaltig.
Eisspeicher-Heizung nutzt Wärmepumpe bivalent
Eine mögliche Lösung sind Eisspeicher. Die Technik der Eisspeicher-Heizung besteche durch einen simplen Gedanken: Entzieht man Wasser Wärme, kristallisiert es zu Eis. Dabei wird noch einmal zusätzliche Wärme frei, und zwar bei einem 300 Kubikmeter fassenden Becken etwa die gleiche Energiemenge wie von 3000 Litern Heizöl. Die Eisspeicher bestehen meist aus einem unterirdisch vergrabenen Betonbehälter. Über Sonden entziehen Wärmepumpen dem Wasser die Wärme, sodass es zu einem hohen Prozentsatz, aber nicht vollständig, vereist. Das reicht vollkommen aus für die Heiz- und die Trinkwasserwärme in einem gut gedämmten Gebäude. Im Sommer hingegen führt die Wärmepumpe die Wärme aus dem Gebäude in den Eisspeicher, sodass dieser langsam wieder auftaut und gleichzeitig das Gebäude gekühlt wird. Wer im Chemieunterricht aufgepasst hat, erinnert sich: in dem Phasenübergang von fest zu flüssig lassen sich große Energiemengen speichern. In umgekehrter Richtung lassen sie sich zurückgewinnen.
Gerade die Immobilienwirtschaft ist auf der Suche nach solchen effizienten Lösungen für die Wärme- und Kälteversorgung. Denn nur so kann sie die ehrgeizigen Ziele im Wärmemarkt – 55 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 – schaffen. Schon ab 2025 soll bei Neubauten ein erhöhter Standard, der des Effizienzhauses 40 gelten. Und die Wärmeenergie muss dann zu 65 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. So will es die neue Bundesregierung. Eine Eisspeicherheizung mit einer Wärmepumpe ist eine Möglichkeit, mit der man diese Ziele erreichen kann.
15.2.2022 | Quelle: Messe Erfurt | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH