LG steigt aus Photovoltaik aus: Rohstoffe zu teuer, Preiskampf zu hart

LG Photovoltaik-Modul als Symbolbild für den Ausstieg aus dem SolargeschäftFoto: LG
Nur noch bis Juni will LG Solarmodule herstellen.
LG Electronics beendet Produktion und Verkauf von Solarmodulen, um sich stärker auf den Businessbereich zu konzentrieren.

LG Electronics Inc. (LG) zieht sich aus dem Geschäft mit der Photovoltaik zurück. Dieser Entscheidung stimmte der Vorstand letzte Nacht zu. Dies teilt das Unternehmen in einer Presseerklärung mit. Grundlage für diesen Beschluss seien die zunehmenden Unsicherheiten im weltweiten Photovoltaik-Modul-Geschäfts. Als Beispiele nennt LG die Verschärfung des Preiswettbewerbs und die steigenden Rohstoffkosten. Die Schließung des Geschäftsbereichs Solarmodule werde voraussichtlich bis zum 30. Juni 2022 abgeschlossen sein. Im vorigen Jahr hatte das Unternehmen noch eine „Solaroffensive“ lanciert.

LG-Kundendienst für PV-Produkte soll bestehen bleiben

LG werde auch weiterhin hinter seiner Solarmarke stehen. Das Unternehmen werde den Support für Kunden bereits bestehender LG Solarmodule auch nach Schließung der Geschäftseinheit noch „einige Zeit“ fortführen. Die Produktion von Photovoltaik-Modulen werde noch bis zum zweiten Quartal 2022 laufen, verspricht LG. So will man einen ausreichenden Bestand für den zukünftigen Kundendienst gewährleisten.

Die Business Solutions (BS) Company von LG, die das Geschäft mit PV-Modulen betreibt, werde ihr Portfolio um die wichtigsten Säulen des Unternehmens herum neustrukturieren. Diese sind Information Technology (IT) und Information Display (ID). Das Unternehmen will mit einem „vielfältigen Angebot an fortschrittlichen Produkten und maßgeschneiderten Dienstleistungen das Wachstum beschleunigen“.

Energiespeicher und Energiemanagement bleiben für LG attraktiv

Ganz aufgeben will LG sein Wissen über erneuerbare Energien jedoch nicht. Man will sich nun auf Wachstumssektoren und sich schnell entwickelnde Produkte und Lösungen konzentrieren. Dazu gehören das Energiespeichersystem (ESS), Energiemanagementlösungen und andere, noch nicht genannte Innovationen.

Die angespannte Rohstofflage ist auch im Modulpreis-Index sichtbar. Seit April 2021 waren dort im Vergleich zu Januar 2021 keine sinkenden Preise mehr zu sehen. Standardmodule kosteten zum Jahresende 2021 gut ein Fünftel mehr als zu Jahresbeginn.

23.2.2022 | Quelle: LG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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