Solarpflicht macht Bonn zur AEE-Kommune des Monats

PV-Anlagen auf Flachdach vor Industrieschornsteinen.Foto: Stadtwerke Bonn /Manuiga
Solaranlage mit Blick auf das Heizkraftwerk Nord der Stadtwerke Bonn.
Nach der Einführung einer kommunalen Solarpflicht für Neubauten im letzten Herbst hat die Agentur Erneuerbare Energien Bonn zur Kommune des Monats Februar erklärt.

Die Agentur Erneuerbare Energien (AEE) hat Bonn zur Kommune des Monats Februar 2022 gekürt. Zur Begründung verwies sie auf die im September 2021 eingeführte kommunale Solarpflicht für neue Bauvorhaben. Außerdem strebe die Stadt Klimaneutralität bis 2035 an. „Bonn ist auf diesem Gebiet einen mutigen Schritt gegangen und zeigt anderen Kommunen, dass man nicht immer auf politische Rahmenbedingungen warten muss, will man die Energiewende kommunal voranbringen“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

Seit der Einführung der Solarpflicht greift diese für alle Vorhaben, bei denen die Stadt städtebauliche Verträge abschließt. Dies gilt für alle laufenden und zukünftigen Bauvorhaben. Lediglich Dächer, die nachweislich wirtschaftlich ungeeignet sind, erhalten eine Befreiung. Noch größeres Ausbaupotenzial findet man aber auf den bereits vorhandenen Dächern der Stadt. Laut Solarkataster eignen sich zwei Drittel der Bestandsdächer für den Zubau mit Solaranlagen. Zur Ausschöpfung des Potenzials bindet Bonn seine Bürger*innen mit ein. Dafür gibt es seit Ende 2021 ein Förderprogramm der Stadt. Dieses betrifft den Bau von Photovoltaik-Dachanlagen, Anlagen an Fassaden, Mieterstromanlagen, Hybridkollektoren und Solarthermie-Anlagen. Damit hat die Stadt einen Nerv getroffen. So sagte sie in den ersten Monaten des Programms bereits für mehr Anlagen eine Förderung zu, als im gesamten Jahr 2021 installiert wurden. Die Stadtwerke flankieren diese Maßnahme zudem mit einem niedrigschwelligen Finanzierungsangebot für die eigene Solaranlage.

Aktuell betreiben die Stadtwerke eigene Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 550 Kilowatt Peak und sind an Anlagen mit einer jährlichen Erzeugungskapazität von 60.000 Megawattstunden beteiligt. Über das Angebot RegionalStrom förden sie zusätzlich regionale Erzeuger*innen. Besonders Anlagen, die nach 20 Jahren nicht mehr von der EEG-Förderung profitieren, können auf diesem Weg weiterhin wirtschaftlich sowie umweltfreundlich Strom erzeugen.

Ausbau des Wärmenetzes

Durch den weiteren Ausbau des bereits jetzt 120 Kilometer langen Wärmenetzes sollen zukünftig immer größere Teile der Stadt nachhaltige Wärme aus der städtischen Müllverwertungsanlage erhalten. Dort werden jährlich über 194.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Momentan werden 520 weitere Anschlüsse auf dem Gelände der Gallwitzkaserne im Osten der Stadt umgesetzt.

Gleichzeitig befinden sich die Stadtwerke gerade in der Umsetzung der Verkehrswende. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Projekt ‚Emissionsfreie Innenstadt‘, in dem die Stadt gemeinsam mit den Stadtwerken den Umbau der Innenstadt mit knapp 14 Millionen Euro fördern. Gleichzeitig wird das E-Ladenetz der Stadt ausgebaut sowie die Elektrifizierung der Busflotte vorangetrieben. Pünktlich zum Stichjahr 2035 soll so der gesamte öffentliche Personennahverkehr emissionsfrei sein.

28.2.2022 | Quelle: AEE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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