EWE und Buderus kooperieren bei Wärmenetzen

Ein neues Wohnquartier mit moderner Architektur.Foto: EWE / Rainer Geue
EWE und Buderus wollen in neuen Quartiere (hier beispielhaft Worpswede) Wärmenetze und Wärmepumpen zur Versorgung installieren.
Energieversiorger EWE und die Bosch-Tochter Buderus kooperieren, um in Siedlungen Wärmenetze mit Wärmepumpen zu installieren. Geplant sind Machbarkeitsstudien für verschiedene Vorhaben.

Der Energiedienstleister EWE und der Heizsystemanbieter Buderus wollen künftig gemeinsam Wärmekonzepte, insbesondere Wärmenetze umsetzen. Das teilten beiden Unternehmen mit. Dafür haben Michael Heidkamp, EWE-Marktvorstand, und Stefan Thiel, Vertriebsleiter Buderus Deutschland einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt auf der Entwicklung von Quartierslösungen mit Wärmepumpen. Diese nutzen zentral gewonnene erneuerbare Energie und verteilen sie über ein kaltes Nahwärmenetz.

In größeren Neubaugebieten und energetisch sanierten Quartieren sorgen höhere Baustandards für geringeren Wärmebedarf. Weniger Wärmeverbrauch sei ein großes Plus für das Klima. Kombiniere man den geringen Verbrauch mit Umweltwärme der Wärmepumpen, lasse sich ein Quartier klimaneutral mit Wärme versorgen, sagt Michael Heidkamp. Der Energiedienstleister hat ferner mehr als 30 Jahre Erfahrung mit der energetischen Versorgung von Wohnquartieren und großen Immobilien. Maßgeschneiderte Energiekonzepte hat EWE beispielsweise im Quartier am Wald im Künstlerort Worpswede und in verschiedenen Pflegeeinrichtungen umgesetzt. Insgesamt betreibt EWE rund 500 Kilometer Nah- und Fernwärmenetze in Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Bisher kommen für die zentrale Versorgung meist Blockheizkraftwerke zum Einsatz.

Umweltwärme zentral für Siedlungen

Einen Schritt weiter Richtung Klimaneutralität geht eine regenerative Wärmeversorgung aus Wärmepumpen, die Umweltwärme nutzen. Die Umweltwärme wird zum Beispiel aus Erdwärme zentral gewonnen und über eine Ringleitung an die angeschlossenen Gebäude verteilt, in der eine Wärmepumpe von Buderus diese zum Heizen nutzt. So können auch eng bebaute Siedlungen regenerative Wärme und auch Kälte nutzen, ohne auf dem eigenen Grundstück Erzeugungstechnik installieren zu müssen. Zudem benötigen die in kalten Wärmenetzen eingesetzten Rohrleitungen aufgrund des geringen Temperaturniveaus keine Insolierung gegen Wärmeverluste. Das spart damit Kosten und Ressourcen. „Ohne staatliche Förderung ist diese zentrale, regenerative und ressourcen-schonende Wärme- und Kälteversorgung allerdings heute noch nicht wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben“, sagt EWE-Vorstand Michael Heidkamp.

Voraussetzung für die Förderung ist eine Machbarkeitsstudie. Sie geht dem Bau und dem Betrieb einer regenerativen Wärmeversorgung voraus. Diese überprüfe unter anderem die geologische Grundlage und weise die mögliche Umsetzung einer klimaneutralen Wärmelösung nach. Die beiden Kooperationspartner EWE und Buderus werden in den nächsten Wochen die ersten Machbarkeitsstudien erstellen und dabei ihre Kompetenzen bündeln. Gespräche mit Investoren laufen bereits.

4.3.2022 | Quelle: EWE | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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