Grünes Fernwärmenetzwerk im Norden gegründet

Luftbild des Klärwerks Hamburg an der ElbeFoto: Hamburg Wasser
In Hamburg plant das Klärwerk den Einsatz von Großwärmepumpen, die die Abwasserwärme für die städtische Wärmeversorgung nutzen sollen.
Zwölf Versorgungsunternehmen aus dem Norden Deutschlands haben ein Netzwerk für grüne Fernwärme gegründet. Es soll den Verbund klimafreundlicher Wärme voranbringen.

Das Hamburg-Institut hat einen grünes Fernwärmenetzwerk aus dem Norden Deutschlands ins Leben gerufen. Dazu hat es am 3. März 2022 ein Auftakttreffen zum Thema „Großwärmepumpen in der Fernwärme“ gegeben. Wie das Institut ferner mitteilte, nennt sich das Netzwerk „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“. Es verbinde Versorgungsunternehmen aus dem norddeutschen Raum. Ziele seien dabei, Ideen und Erfahrungen zur klimaneutralen Gestaltung von Fernwärmenetzen auszutauschen und Lösungsansätze voranzutreiben. Der AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK unterstützt das Vorhaben als Partner. Erst kürzlich hatten auch die Hamburger Energiewerke darüber berichtet, die grüne Fernwärme ausbauen zu wollen.

Transformationsprozess in der Fernwärmewirtschaft

„Die Fernwärmewirtschaft steht vor einem tiefgreifenden technisch-ökologischen Strukturwandel entlang der gesamten Wertschöpfungskette“. Das sagte Dr. Matthias Sandrock, Geschäftsführer vom Hamburg Institut. „Mit der Transformation zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung geraten neue technische Optionen in den Fokus, die in Zukunft eine bedeutende Rolle im Erzeugungsportfolio der Unternehmen spielen werden. Das Netzwerk ,Innovative und Grüne Fernwärme Norddeutschland‘ soll die Teilnehmenden dabei unterstützen, ihre Transformationsstrategien zur zunehmenden Integration erneuerbarer Energien und Abwärme zu entwickeln.“

Bei Gesprächen im Vorfeld haben sich Großwärmepumpen, saisonale Wärmespeicher, Geothermie, Solarthermie, Einbindung in Bestandsnetze und regulatorischer Rahmen als Themen von besonderem Interesse herausgestellt. Vor allem die Einbindung regenerativer Technologien in Bestandsnetze mit wenig verfügbarem Platz und hohen Betriebstemperaturen stellt dabei eine große Herausforderung dar.

„Im Rahmen regelmäßiger Netzwerktreffen werden wir zu Schwerpunktthemen informieren und diskutieren“, erklärt Berater Dr. Henrik Pieper, der das Projekt beim Hamburg Institut leitet. „Expert:innen aus dem In- und Ausland werden ihre Erfahrungen teilen, beispielsweise aus dem Wärmepumpen-Vorreiterland Dänemark. Zudem sind Exkursionen geplant, um Praxisbeispiele zu besichtigen.“ Für den schnellen und direkten Kontakt gibt es einen digitalen Sharepoint. Zusätzlich soll es künftig Möglichkeiten zum bilateralen Austausch geben.

Bei den zwölf Versorgungsunternehmen, die Mitglieder im Netzwerk „Innovative und grüne Fernwärme Norddeutschland“ sind handelt es sich um die enercity Contracting Nord, die Hamburger Energiewerke, die Hansewerk Natur, die Nordseeheilbad Borkum, die Stadtwerke Brunsbüttel, die Stadtwerke Kiel, die Stadtwerke Lübeck, die Stadtwerke Münster, die Stadtwerke Neustadt in Holstein, die Stadtwerke Rostock, die Stadtwerke Schwerin und die WEVG Salzgitter.

4.3.2022 | Quelle: Hamburg Institut | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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