Photovoltaik: Q Cells und HZB erreichen 28,7 % Wirkungsgrad für Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle

Zu sehen ist die rekordverdächtige Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle.Foto: Amran Al-Ashouri / HZB
Im HySPRINT-Labor des HZB entwickelte das Team eine Perowskit-Technologie, die nun mit massenproduzierten Silizium-Solarzellen von Q Cells zu hocheffizienten Tandemzellen kombiniert werden kann.
Photovoltaikhersteller Q Cells und das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) haben eine Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle mit einem Wirkungsgrad von 28,7 % entwickelt. Das ist laut Firmenangaben ein neuer Weltrekord für eine Tandemsolarzelle mit einer serienreifen Silizium-Bodenzelle.

Q Cells hat in Zusammenarbeit mit Teams des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB) einen neuen Weltrekord für den Wirkungsgrad einer Tandemzelle auf Basis der Perowskit-Top-Zelltechnologie und einer serienreifen Silizium-Bodenzelle aufgestellt. Diese Tandem-Solarzelle aus einer auf der Q.Antum-Technologie basierenden Silizium-Bodenzelle und einer Perowskit-basierten Topzelle erreicht den Wirkungsgrad von 28,7 %. Erst im November des vergangenen Jahres hatte das HZB einen Weltrekord-Wirkungsgrad für die Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle von 29,8 % gemeldet. Diesen Rekord hat man laut Q Cells jedoch mit einer Labortechnologie erzielt, die nicht direkt auf die Massenproduktion übertragbar ist.

Der aktuelle Rekordwirkungsgrad mit serienreifer Silizium-Bodenzelle von 28,7 % ist eine Verbesserung um fast einen Prozentpunkt. Der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2020 lag bei 27,8 %. Diesen hatte das Fraunhofer ISE Callab unabhängig verifiziert. Diese Steigerung des Tandem-Wirkungsgrads wurde durch Verbesserungen sowohl bei den Perowskit- als auch bei den Silizium-Subzellen ermöglicht. Die Forschung und Entwicklung wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Land Sachsen-Anhalt gefördert.

Q Cells will Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle kommerzialisieren

Q Cells hat im vergangenen Jahr angekündigt, seine F&E-Investitionen in Deutschland in den nächsten drei Jahren auf 125 Millionen Euro zu erhöhen. Ein beträchtlicher Teil dieser Summe ist für die Kommerzialisierung der Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle vorgesehen.

„Unsere Expertinnen und Experten haben bereits mehrere Weltrekorde für Tandemzellen erzielt, die Perowskit-Topzellen mit anderen Bottom-Zellen kombinieren. Allerdings im Labormaßstab. Wir fördern den Wissens- und Technologietransfer und begrüßen die fruchtbare Zusammenarbeit mit Q Cells. Es ist bemerkenswert, wie nah der gemeinsam erreichte Wirkungsgrad mit einer serienreifen Bodenzelle bereits an das herankommt, was wir im Labormaßstab erreichen können“, sagt Bernd Rech, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZB.

Steve Albrecht, Gruppenleiter am HZB und Juniorprofessor an der Technischen Universität Berlin, ergänzt: „Es ist eine sehr spannende Entwicklung, dass wir diesen hohen Tandem-Wirkungsgrad mit industrietauglichen Bodenzellen mit hohem Marktanteil erreichen.  So könnte die Tandem-Technologie den PV-Markt schnell revolutionieren.“

7.3.2022 | Quelle: Q Cells | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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