LEE NRW fordert von Kommunen Förderprogramme für Solartechnik

Zu sehen ist eine Montage einer PV-Anlage, Kommunen sollten Förderprogramme für Solartechnik auflegen.Foto: anatoliy_gleb / stock.adobe.com
Was die Stadt Essen vormacht, fordert der Landesverband Erneuerbare Energien NRW auch von anderen Städten und Kommunen: Förderprogramme für die Solartechnik zur Motivationsunterstützung der Bürger:innen.

Die neue Bundesregierung will die heute installierte Photovoltaik-Leistung bis zum Jahr 2030 auf 200.000 Megawatt verdreifachen – ein Quantensprung. In Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung angekündigt, die Photovoltaik-Leistung im gleichen Zeitraum zu vervierfachen, auf dann 24.000 MW.

Diese für den Klimaschutz und die Energie-Unabhängigkeit unverzichtbare Solar-Offensive ist nicht ohne die Unterstützung von Städten und Gemeinden möglich, sagt der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). „Um wirklich am besten auf jedes Dach eine Solaranlage möglichst mit einer landesweiten Solarpflicht zu installieren, sehen wir die Kommunen und auch ihre Stadtwerke gefordert, ihren Bürgern und Betrieben mit Rat und Tat, aber auch mit finanzieller Unterstützung zur Seite zu stehen“, betont der Vorsitzende Reiner Priggen. Angesichts des von Russlands Regierungschef Putin aus-gelösten Kriegs in der Ukraine sei es dringender denn je geboten, erneuerbare Energie wie Wind- und Solar forciert auszubauen – um so die Abhängigkeit von fossilen Energieeinfuhren abzubauen.

Förderprogramme für Solartechnik in Aachen, Bottrop, Köln, Münster, Ratingen und Essen

Dass Städte wie Aachen, Bottrop, Köln, Münster oder Ratingen Förderprogramme aufgelegt haben, mit denen Investitionen in Solartechnik unterstützt wird, nennt Priggen „ein wichtiges Signal zur Motivationsunterstützung.“ Auch in der Stadt Essen gibt es seit Beginn dieses Jahres erstmals ein solches solares Förderprogramm mit einem Volumen von 500.000 Euro, was die schwarz-grüne Ratsmehrheit im vergangenen Jahr beschlossen hatte. Bis Ende Februar lagen über 400 Anträge mit einem Volumen von rund 270.000 Euro vor.

Mit dieser Zwischenbilanz zeigt sich Yannick Lubisch, umweltpolitischer Sprecher in der CDU-Ratsfraktion Essens und Mitinitiator des solaren Förderprogramms, zufrieden: „Essen versteht sich als Hauptstadt der Energie. Ich sage: Wir müssen Essen zur Hauptstadt der Erneuerbaren Energien machen. Essen vereint namhafte Unternehmen, die die Energiewende vorantreiben, eine engagierte Bürgerschaft, die den Ausbau von Regenerativen auf dem eigenen Dach zum Herzensthema macht, und eine Politik, die diesem großartigen Engagement beste Rahmenbedingungen geben will. Die Solar-Offensive ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – das zeigt auch die hohe Nachfrage nach dem Förderprogramm. Da lacht nicht nur die Sonne, sondern auch das Herz eines kommunalen Energiepolitikers.“

Aufklärungsarbeit für Solartechnik unverzichtbar

Neben finanzieller Unterstützung sieht der LEE NRW in den kommenden Wochen und Monaten eine Aufklärungsarbeit rund um die Solartechnik für unverzichtbar, um die ambitionierten Ausbauzahlen zu schaffen: „Essen kann sich glücklich schätzen, dass es mit der Initiative Solarstadt Werden bereits seit geraumer Zeit einen solchen Aktivisten-Pool gibt.“

Einer dieser Aktivisten ist Christoph Fleischer, der als einer der ersten Bürger Essens die zugesagten Fördergelder bereits für den Bau einer Solarstromanlage mit 17 Kilowatt Leistung genutzt hat: „Wir als Familie wollten unseren „ökologischen Fußabdruck“ etwas schmaler werden lassen. Vor 30 Jahren haben wir bereits eine Solarthermie-Anlage auf unser Dach geschraubt, für die wir damals ein Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau genutzt haben. Nach der Dachsanierung kam uns das neue Förderprogramm der Stadt Essen wie gerufen, um unseren lang gehegten Traum von einer eigenen Photovoltaik-Anlage umzusetzen.“

9.3.2022 | Quelle: LEE NRW | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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