Geothermie-Allianz will Erdwärme in Nordrhein-Westfalen voranbringen

Sechs Männer in einer Video-Konferenz - Gründung der Geothermie-Allianz für Nordrhein-WestfalenGrafik: Stadtwerke Münster
Gründungstreffen am Bildschirm (von links): Markus Bieder, Leiter Wärme- + Stromerzeugung + Erneuerbare Wärme (Stadtwerke Münster), Prof. Dr. Rolf Bracke (Leiter Fraunhofer IEG), Dr. Michael Arnold, Hauptabteilungsleiter Strom- und Fernwärmeerzeugung (Stadtwerke Duisburg), Dr. Ralf Schramedei, Konzeptentwicklung & Neue Produkte (Stadtwerke Düsseldorf), Frank Brösse, Geschäftsführer (STAWAG Energie) und Dr. Frank Peper Hauptabteilungsleiter Fernwärme, Wasser und Energieprojekte (Stadtwerke Bochum).
Fraunhofer IEG und kommunale Energieversorger wollen zusammen die Nutzung der Erdwärme in Nordrhein-Westfalen voranbringen.

Bereits im Februar haben fünf Stadtwerke aus Nordrhein-Westfalen mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) eine „Allianz für Geothermie“ gegründet. Das berichtet die Fraunhofer IEG nun in einer Pressemitteilung. Zu den Versorgern gehören die Aachener Stawag, die Stadtwerke Bochum, die Stadtwerke Duisburg, die Stadtwerke Düsseldorf und die Stadtwerke Münster.

Die Stadtwerke aus Nordrhein-Westfalen wollen sich die Geothermie-Nutzung in München oder Paris zum Vorbild nehmen. Trotz guter geologischer Voraussetzungen wird im bevölkerungsreichsten Bundesland bisher wenig Heizwärme aus tiefen Gesteinsschichten gefördert. Dabei biete Nordrhein-Westfalen auch durch seine Tradition im Kohlebergbau gut Voraussetzungen. Die Potenziale sind vielseitig. Sie liegen den Gruben stillgelegter Steinkohlebergwerke des Ruhrgebiets, in den Karbonatgesteinen des Münsterlands oder in Gebieten mit tiefliegenden Thermalwasservorkommen. Unter der Erde schlummere ein geothermischer Schatz, der die Wärmewende weit voranbringen könne, heißt es in der Pressemitteilung. Bochum meldete vor wenigen Tagen bereits die Fertigstellung einer Bohrung, um Grubenwasser energetisch zu nutzen.

Dieses Potenzial wollen die fünf kommunalen Versorger und ihr Forschungspartner in Nordrhein-Westfalen heben. Auch das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium setzt auf Geothermie für die Wärmewende. Es förderte im vergangenen Jahr bereits im Auftrag des Landesparlamentes eine seismische Landesaufnahme und Machbarkeitsstudien.

Schnellere Genehmigungen und verlässlicher politischer Rahmen für die Geothermie

Die Vertreter der fünf Kommunalversorger sehen in der Erschließung der Geothermie für die Wärmewende einen gesellschaftlichen Auftrag vor dem Hintergrund der Klimakrise. Die Allianz für Geothermie will sich daher für verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen und schnelle Verwaltungsprozesse für Geothermieprojekte in Nordrhein-Westfalen einsetzen.

Auf der Agenda der Allianz steht außerdem der Umgang mit dem Fündigkeitsrisiko und die Absicherung von Investitionen in geothermische Anlagen. Fachlich und technisch begleitet das Fraunhofer IEG die Allianz. Die Forschungseinrichtung für Geothermie und verwandte Technologiefelder hat vier Standorten in NRW. Das Fraunhofer IEG wurde gegründet, um in den Kohleregionen Deutschlands, d.h. dem Rheinland, dem Ruhrgebiet und der Lausitz, die Dekarbonisierung der kommunalen Energiesysteme zu begleiten.

15.3.2022 | Quelle: Fraunhofer IEG | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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