Northvolt will Batterie-Fabrik in Heide bauen

Batteriefabrik Northvolt Drei in Heide, Schleswig-Holstein, Deutschland (Computerzeichnung)Foto: Northvolt
So soll die Batteriefabrik Northvolt Drei in Heide aussehen.
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt will im schleswig-holsteinischen Heide seine dritte „Gigafab“ für Batterien bauen.

Die Batterie-Fabrik „Northvolt Drei“ soll jährlich Lithium-Iionen-Batterien mit einer Kapazität von bis zu 60 GWh produzieren. Das entspricht etwa den Speichern für eine Million Elektroautos. Northvolt Drei soll im Jahr 2025 die ersten Batterien produzieren. Rund 3000 neue Arbeitsplätze sollen in der Gigafab in Heide entstehen.

Durch den hohen Windstrom-Anteil im „Clean Energy Valley“ soll es sich dabei um „die saubersten Batterien in Kontinentaleuropa“ handeln. In der Region herrscht derzeit für viele Stunden im Jahr ein Überschuss an Strom aus Onshore- und Offshore-Windkraft. Auch aus Dänemark und Norwegen kommt Ökostrom nach Norddeutschland. „Es kommt darauf an, wie wir eine Batteriezelle herstellen. Wenn man bei der Produktion Kohle einsetzt, wird eine beträchtliche Menge an CO2 in die Batterie eingeleitet. Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien wie die Batterieherstellung in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollten, an dem die saubere Energie erzeugt wird“, sagt Peter Carlsson.

Heide hat genug Platz und Fachkräfte für Batterie-Fabrik

Mit der neuen Fabrik in Heide hat Northvolt Batteriefabriken mehr als 170 GWh Produktionskapazität in seiner Planungspipeline. Erst Ende Februar hatte Northvolt eine Batterie-Fabrik in Spanien angekündigt. Die erste Fabrik in Ett, Nordschweden, produzierte Ende 2021 die erste Batteriezelle. Das Jahr 2022 soll im Zeichen der Skalierung stehen.

Die Batteriefertigung in Heide soll sich „durch saubere Energien und Kreislaufwirtschaft auszeichnen und sich grundlegend von den Ansätzen unterscheiden, die heute in der globalen Industrie vorherrschen“, heißt es in der Pressemitteilung. Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt, erklärt, das Projekt füge sich gut in das zukünftige Cluster sauberer Technologieunternehmen ein, das in Norddeutschland entstehe.

Die Region liege zudem zentral in der aufstrebenden europäischen Batterielieferkette, die Skandinavien und Kontinentaleuropa miteinander verbindet. Ferner sei ausreichend Platz, um eine Batteriefabrik zu errichten, die so groß ist, dass sie Skaleneffekte in der Produktion nutzen kann. Diese Skaleneffekte sind laut Northvolt der Schlüssel für die Kostensenkung.

Northvolt setzt auch auf die Fachkompetenz in der Region, sowohl in Bezug auf Industrie im Allgemeinen als auch auf den Automobilsektor im Besonderen. Das sei für eine hohe Batteriequalität wichtig. Im Gegenzug bringe Northvolt Wissen über seine Batterietechnologie mit, die wiederum die Region wirtschaftlich stärken soll.

Batterie-Recycling 2030: 50 Prozent

Einen großen Teil ihres Rohstoffbedarfs soll die Fabrik aus recycelten Batteriemetallen decken. Das Unternehmen hat sich vorgenommen, bis 2030 50 Prozent seines Rohstoffbedarfs aus dem Recycling zu beziehen. Zu diesem Zweck will Northvolt eine Batterierecyclinganlage am Standort Heide errichten. Dort will das Unternehmen Altbatterien aus Elektrofahrzeugen verwerten. Gleichzeitig will das Unternehmen in der Anlage auch Nebenprodukte aus dem Produktionsprozess effizient wiederverwerten.

In der Zusammenarbeit mit den Kommunen und Behörden kündigte NOrthvolt Transparenz und Kooperation an. Christofer Haux, Interims-CEO von Northvolt Drei, sagt: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den schleswig-holsteinischen Gemeinden und Behörden.“ Man wolle das Beste aus den vielen Chancen machen, die das Projekt für die Region bietet.“

Northvolt wurde 2016 gegründet. Mittlerweile hat das Unternehmen 2.500 Beschäftigte. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Verträge im Wert von mehr als 50 Milliarden US-Dollar mit wichtigen Kunden wie BMW, Fluence, Scania, Volkswagen, Volvo Cars und Polestar.

15.3.2022 | Quelle: Northvolt | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen