E-Mobilität: Leitfaden für Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern vorgestellt

Zu sehen ist ein Mann beim Laden seines E-Autos. Die Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern ist noch wenig entwickelt.Foto: RioPatuca / stock.adobe.com
Ein neuer Leitfaden für die Wohnungswirtschaft und die Verwaltung soll den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern forcieren.

Um Wohnungsgesellschaften und Immobilienbesitzende beim Aufbau von Ladeinfrastruktur für ihre Mieterinnen und Mieter zu unterstützen, haben der GdW, der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) und der Verband der Automobilindustrie (VDA) einen Leitfaden veröffentlicht.

„Der Durchbruch der Elektromobilität gelingt nur, wenn die Menschen ihre Fahrzeuge auch zu Hause laden können. Die Politik muss jetzt endlich die Weichen stellen, um den Aufbau privater Ladeinfrastrukturen in urbanen Räumen zu ermöglichen“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.

Weichenstellungen für Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern

Wenn der Elektromobilität tatsächlich der Durchbruch gelingen soll, halten GdW, VDA, ZVEH und ZVEI folgende Weichenstellungen für die Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern für die Grundvoraussetzung:

  • Der bestehende Förderrahmen muss so angepasst werden, dass die Elektroinfrastruktur von Mehrfamilienhäusern für die Erzeugung und Verwendung von erneuerbarem Strom, für Mieterstrom in Wohnungen sowie zum Laden von Elektrofahrzeugen über dem gesetzlichen Rahmen hinausgehend Angebote liefert.
  • Erzeugung und Nutzung von Mieterstrom und Ladestrom überarbeiten.
  • Die Inbetriebnahme von Ladepunkten ist unbürokratischer zu gestalten. Hier können digitale Meldeverfahren, die über alle Netzbetreiber hinweg einheitlich gestaltet sind, helfen (Plattform).
  • Elektrohandwerkliche Betriebe brauchen für die Planung von Ladepunkten eine Zugriffsmöglichkeit auf Netzausbaupläne/-kapazitäten (Stichwort „Netzkataster“). 
  • Steuerung von Ladeprozessen. Kunden sollten die Möglichkeit haben, Ladevorgänge mithilfe eines autonomen Energiemanagementsystems zu organisieren – unter Einhaltung der Vorgaben des Netzbetreibers aber entsprechend ihren individuellen Versorgungswünschen. Auch für den Umgang mit Energiemanagementsystemen sind klare, einheitliche Vorgaben wünschenswert.  
  • Inklusivangebote (Stellplatz inklusive Strom) ermöglichen.
  • Der Eigentümer benötigt ein Recht auf einen erweiterten bzw. zweiten digitalen Netzanschluss in einem akzeptablen Zeitrahmen.
  • Genehmigungsprozesse für doe für den Infrastrukturausbau notwendigen Bauverfahren beschleunigen.
  • Wo politische Lösungen in größerem Umfang unsicher erscheinen, sind Testfelder notwendig, die Praxistests für innovative Konzepte ermöglichen (out-of-the-box). Hierfür sind die Regelungen solange zu verstetigen, bis sich die Konzepte erwirtschaftet haben.

Der Leitfaden zur Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern ist unter diesem Link zu finden.

21.3.2022 | Quelle: ZVEI | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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