Nordex strebt 2022 Ergebnisverbesserung an
Windenergiespezialist Nordex will 2022 eine Ergebnisverbesserung erzielen. Das teilte das Unternehmen bei der Vorlage der finalen Geschäftszahlen 2022 mit. Demnach strebt das Unternehmen für das laufende Jahr eine Ebitda-Marge in einer Bandbreite von 1,0 bis 3,5 Prozent an. Das Ebitda ist das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Etwaige Kosten für organisatorische Umstrukturierungen und geopolitische Ereignisse sind dabei nicht berücksichtigt. Wesentlich für die angestrebte Margenverbesserung sind die Weitergabe von Kostensteigerungen und der weiter steigende Anteil an Projekten der Delta4000-Plattform und ein stabiles Makroumfeld. Der Vorstand der Nordex Group rechnet mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld und einer angespannten Kostensituation, vor allem als Folge des Kriegs in der Ukraine. Die Nordex Group erwartet ferner einen Konzernumsatz von 5,4 bis 6,0 Mrd. Euro, wobei sich die Umsatzerlöse relativ gleich über das Jahr verteilen sollten.
Mittelfristig Ebitda-Marge von acht Prozent angestrebt
Zum Jahresende 2022 strebt die Nordex Group eine auf den Konzernumsatz bezogene Working-Capital-Quote von unter minus sieben Prozent an. Die Investitionen – insbesondere in die Optimierung der Lieferkette, den Ausbau der globalen Produktion und die Produktentwicklung – werden auf einem Niveau von EUR 180 Mio. erwartet. Die Nordex Group befindet sich auf einem guten Weg und bestätigt hiermit ihre strategische Zielsetzung, mittelfristig eine EBITDA-Marge von 8 Prozent zu erreichen.
„Der Auftragsbestand von über EUR 9 Mrd. und die hohen Installationszahlen unterstreichen die Attraktivität unseres Produktportfolios und die Fähigkeit, unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich installieren zu können. Damit sind wir gut aufgestellt, um mittelfristig von der anhaltenden Dynamik des globalen Windenergiemarkts zu profitieren. Allerdings sehen wir uns kurzfristig aufgrund der weiter angespannten Kostensituation großen Herausforderungen gegenüber. Der Krieg in der Ukraine und die heute noch unabsehbaren weltweiten indirekten Folgen daraus sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Dennoch sind wir zuversichtlich, unsere Marge und Profitabilität kontinuierlich zu steigern“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group. Um die Kosten zu senken, hatte das Unternehmen kürzlich die Schließung der Rotorblattfertigung in Rostock angekündigt.
Belastung durch hohe Rohstoffkosten und Seefrachten
2021 hatte das Unternehmen seine Produktionskapazitäten auf über 6 GW erhöht, Installationen um 20 Prozent gesteigert und einen Konzernumsatz von 5,4 Mrd. erzielt. Das Ebitda von 52,7 Mio. Euro (2020: EUR 94,0 Mio.) war allerdings durch hohe Kosten für Rohstoffe und vor allem Seefrachten belastet. Die Ebitda-Marge 2021 lag mit 1,0 Prozent zudem auf dem erwarteten Niveau, jedoch unter dem Vorjahreswert (2020: 2,0 Prozent). Die zum Jahresende hin explosionsartig gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Transportdienstleistungen machten die ursprünglich geplante Margenverbesserung 2021 hinfällig. Die Investitionen sind auf EUR 168,7 Mio. gestiegen (2020: EUR 162,9 Mio.) und lagen somit knapp unter dem erwarteten Volumen von EUR 180 Mio. Zum Bilanzstichtag 2021 belief sich die Eigenkapitalquote im Konzern ferner auf 25,9 Prozent (31. Dezember 2020: 17,5 Prozent). Grund war eine im Juli 2021 durchgeführte Kapitalerhöhung.
29.3.2022 | Quelle: Nordex | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH