Photovoltaik: SMA hat 2021 Verluste eingefahren

Zu sehen ist das Logo von SMA, das Unternehmen hat den Geschäftsbericht 2021 vorgelegt.Grafik: SMA
Der Photovoltaik-Wechselrichterhersteller SMA hat im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatzrückgang verzeichnet und ein negatives Konzernergebnis eingefahren. Grund ist vor allem der weltweite Chipmangel.

Die SMA Solar Technology AG erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 983,7 Millionen Euro (2020: 1026,6 Millionen Euro). Das geht aus dem jetzt veröffentlichten SMA Geschäftsbericht 2021 hervor. Den leichten Umsatzrückgang um rund 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr führt das Photovoltaik-Unternehmen auf die erheblichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie und die im Jahresverlauf zunehmend angespannte Liefersituation bei elektronischen Chips zurück. Hier konnte die im Rahmen der wirtschaftlichen Erholung sowie der fortschreitenden Digitalisierung deutlich erhöhte weltweite Nachfrage nicht von den internationalen Zulieferern befriedigt werden. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Chipmangel waren insbesondere im SMA Segment Business Solutions deutlich zu spüren.

Der Umsatz in den Segmenten Home Solutions sowie Large Scale & Project Solutions blieb laut SMA Geschäftsbericht 2021 trotz der Herausforderungen auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank auf 8,7 Millionen Euro (EBITDA-Marge: 0,9 Prozent; 2020: 71,5 Millionen Euro, 7 Prozent). Das Ergebnis ist durch einen Einmaleffekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich belastet. Dieser resultiert aus der Abwicklung eines langfristigen Vertrags über Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen für PV-Kraftwerke (O&M).

SMA Geschäftsbericht 2021 weist Verluste aus

Das Konzernergebnis betrug -23 Millionen Euro (2020: 28,1 Million Euro). Das Ergebnis je Aktie ging somit zurück auf -0,66 Euro (2020: 0,81 Euro). Die Nettoliquidität bewegte sich mit 221,7 Millionen Euro nahezu auf dem Niveau zum Vorjahresende (31.12.2020: 226 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote ging zum Ende des Berichtsjahrs leicht zurück auf 39 Prozent (31.12.2021: 41,8 Prozent). Zudem verfügt SMA über eine Kreditlinie bei inländischen Banken von 100 Millionen Euro.

„Der insbesondere im zweiten Halbjahr noch einmal deutlich verschärfte Chipmangel hat die Geschäftsentwicklung der SMA 2021 erheblich beeinträchtigt. Als europäischer Hersteller waren wir hier besonders betroffen, da die Zulieferer der elektronischen Bauteile größtenteils in den USA sitzen und in China fertigen lassen. Dementsprechend werden die Kunden in diesen Regionen bevorzugt beliefert“, erklärt SMA Vorstandssprecher Jürgen Reinert. SMA habe im vergangenen Jahr ihre Positionierung in wichtigen Zukunftsfeldern gestärkt und damit ihre strategische Ausrichtung als Energiewendeunternehmen weiter vorangetrieben.

„Unsere Tochtergesellschaft coneva hat unter anderem den Paketdienstleister DHL mit einer innovativen Lösung zur optimierten, automatisch gesteuerten Beladung von Elektrofahrzeugen beliefert. Im Speicherbereich wurden wir mit der Belieferung des weltweit größten netzbildenden Speicherkraftwerks im australischen Torrens Island beauftragt, und im Geschäftsfeld der grünen Wasserstofferzeugung sind Projekte mit SMA Systemtechnik zur Aufbereitung von Gleichstrom für die Elektrolyse in den USA, Europa, Asien und Australien in Betrieb gegangen“, so Jürgen Reinert. „Auch im Bereich Nachhaltigkeit haben wir weitere Erfolge erzielt. Unter anderem hat uns die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte im Rahmen der Prüfung der nichtfinanziellen Erklärung 2021 bestätigt, dass die Wirtschaftstätigkeiten der SMA zu 100 Prozent EU-taxonomiefähig sind.“

Für 2022 Umsatzwachstum erwartet

Für das erste Quartal 2022 rechnet der SMA Vorstand mit einem Umsatz von 210 Millionen Euro bis 220 Millionen Euro (Q1 2021: 240,4 Millionen Euro) und einem operativen Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 12 Millionen Euro bis 16 Millionen Euro (Q1 2021: 20,1 Millionen Euro). Der SMA Vorstand bestätigt die am 1. März 2022 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022. Diese sieht ein Umsatzwachstum auf 900 Millionen Euro bis 1.050 Millionen Euro vor. Zudem ist ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) von 10 Millionen Euro bis 60 Millionen Euro geplant. Aktuell sieht der Vorstand keine Gefährdung der Prognose durch den Krieg in der Ukraine. Eine abschließende Bewertung ist ihm zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht möglich.

Der SMA Geschäftsbericht 2021 ist unter diesem Link zu finden.

31.3.2022 | Quelle: SMA | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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