ITRPV-Roadmap: Erstmals keine Kostenreduktion bei Photovoltaik-Systemen

Zu sehen sind Silizium-Wafer, laut 13. ITRPV-Roadmap etablieren sich größere Wafer in der Photovoltaik.Foto: frog / stock.adobe.com
Derzeit stehen die Wafer-Formate M6, M10 und G12 in der PV-Industrie im Vordergrund.
Die 13. Ausgabe der ITRPV-Roadmap stellt fest, dass sich größere Wafer etablieren. Hocheffizienz-PV-Module und große Photovoltaik-Modulformate erzielen höhere Marktanteile. Im Jahr 2021 gab es keine weitere Kostenreduktion.

Die 13. Edition der International Technology Roadmap for Photovoltaic (ITRPV) wird ab dem 14. April 2022 zum Download bereitstehen. 62 internationalen Expertinnen und Experten entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette fassen in der Ausgabe über 100 Parameter in zahlreichen Diagrammen zusammen und diskutieren diese.

Keine Kostenreduktion bei PV-Systemen in 2021

Im Jahr 2021 hat man weltweit 173 GW an Photovoltaik-Leistung zur Stromerzeugung installiert. Somit liegt die kumulierte Kapazität an PV deutlich über 940 GW. Über mehrere Jahrzehnte zeigte der Trend eine stetige Preissenkung. Dieser Trend wurde im Jahr 2021 gestört, da sich aufgrund des verdreifachten Poly-Si-Preises keine Preisreduktion beobachten ließ. Die steigenden Preise für Poly-Si und Wafer wurden zumindest teilweise von den Zell- und Modulherstellern hinsichtlich der Spotmarktpreise aufgefangen.

Größere Wafer und Module im Trend

Im Bereich der neuen Formate zeichnet sich ein starker Trend zu größeren Wafern und auch größeren Modulen ab. Somit werden die kleineren Waferformate von weniger als 161,0² mm² innerhalb der nächsten drei Jahre zugunsten größerer Formate verschwinden. Derzeit stehen die Formate 166,0² mm² (M6), 182,0² mm² (M10) und 210,0² mm² (G12) im Vordergrund. Vor einem Jahr gingen die Expert:innen beim Format G12 noch von nötiger Entwickungsarbeit aus.

Diese deutlich größeren Waferformate führen wiederum zu größeren PV-Modulen, sowohl bei Aufdach- als auch bei Kraftwerksanwendungen. Bei Aufdachanlagen weisen die PV-Module kleiner 1,8 m² einen Marktanteil von 50 Prozent auf. Die Begrenzung der Modulfläche ist vor allem auf die manuelle Installation zurückzuführen. Bei Kraftwerksanwendungen sind derzeit 60 Prozent der Pphotovoltaik-Module größer als 2,5 m², wobei erwartet wird, dass dieser Anteil bis 2032 auf über 85 Prozent steigt. Zudem wird erwartet, dass sogar 16 Prozent der Solarmodule für Kraftwerke größer als 3,0 m² sein werden.

13. ITRPV-Roadmap: Klare Technologieschwerpunkte in 2022

Der Marktanteil von monokristallinen Siliziumwafern (Mono-Si) wird im Jahr 2022 etwa 90 Prozent betragen und voraussichtlich weiter steigen. Auch der Marktanteil des höherwertigen n-Typ-Materials wird von derzeit 20 Prozent auf etwa 70 Prozent in den nächsten zehn Jahren steigen. Infolgedessen wird die Produktgarantie für Module voraussichtlich auf 15 Jahre und die Leistungsgarantie auf 30 Jahre steigen. Die Degradation nach dem ersten Betriebsjahr wird auf ein Prozent sinken.

Bei den Zelltechnologien ist die PERC-Zelltechnologie mit ihren hocheffizienten Varianten die dominierende Technologie, für 2022 erwartet die Roadmap einen Marktanteil von mehr als 85 Prozent. In Kombination mit der Einführung von Halbzellen- und größeren Modulformaten haben sich Module mit mehr als 600 W im Markt etabliert. Außerdem erwarten die Expert:innen, dass die PERC-Zelltechnologie mit einem Marktanteil von 70 Prozent bis in das Jahr 2032 dominant bleibt. Während die Silizium-Heterojunction-Technologie voraussichtlich einen Marktanteil von 19 Prozent erreicht, folgen andere Hocheffizienztechnologien wie die integrierte Rückkontakt- und die Tandemtechnologie mit jeweils etwa 5 Prozent.

Im Rahmen der Veröffentlichung präsentiert die VDMA Fachabteilung Photovoltaik Produktionsmittel zudem am 14. April 2022 die Kernaussagen der Roadmap in einem Web-Seminar. Informationen zum geplanten Web-Seminar zur 13. ITRPV-Roadmap sind unter diesem Link zu finden.

5.4.2022 | Quelle: ITRPV | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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