Kleiner Boom für konzentrierende Solarthermie in Spanien
Foto: Fraunhofer ISEEinundfünfzig Solarwärme-Projekte mit einer Gesamtleistung von 61 Megawatt (MW) haben in einem spanischen Förderprogramm einen Zuschlag erhalten. Insgesamt gibt es 108 Millionen Euro an Zuschüssen, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert werden. Zwei Drittel dieser Projekte nutzen konzentrierende Solartechnologien. Derzeit kommen solche Anlagen in Spanien nur auf eine Gesamtleistung von 1,3 MW. „Es ist das erste Mal, dass Projekte mit konzentrierter Solarthermie (CST) in diese Art von Subventionsprogramm aufgenommen wurden, und die Ergebnisse sind für den Sektor äußerst positiv“, sagt Sandra Cubero, Managerin der Plattform Solar Concentra.
Projekte für konzentrierende Solarthermie mit 42,6 MW
CST kommt in 23 Projekten mit einer Gesamtleistung von 42,6 MW zum Einsatz. Der größte Anteil an dieser Kapazität entfällt auf ein Projekt mit 30 MW. Der Projektentwickler Engie Servicios Energéticos hat diesen Vorschlag offenbar für eine Brauerei eingereicht. Die übrigen CST-Projekte konzentrieren sich auf drei Projekte in der chemischen Industrie sowie landwirtschaftliche Betriebe, Fleischverarbeitungsbetriebe, Molkereien und Käsereien. Außerdem gibt es Projekte im Dienstleistungssektor.
Laut Miguel Frasquet, CEO von Solatom, einem spanischen Hersteller und Lieferanten von konzentrierenden Solartechnologien, „war die Ausschreibung für uns und für den Sektor im Allgemeinen ein Erfolg. Positiv hervorzuheben ist, dass die Ausschreibung differenzierte Budgets für jede Technologie vorsah.“ Wie Frasquet erklärt, ermögliche es der Förderwettbewerb Herstellern wie Solatom, kommerzielle Volumina zu erreichen. Viele der bisher in Spanien installierten Projekte seien von geringer Größe.
Förderprogramm ermöglicht neue Prototypen
Rioglass Solar ist ein weiterer spanischer CST-Hersteller. Dessen Geschäftsführer Luis Villanueva sagt, das Programm sei ein wichtiger Faktor für die Senkung der Investitionskosten und der Amortisationszeiten von industriellen Wärmeprojekten. Zudem ermögliche es die Einführung neuer Prototypen, die speziell für industrielle Anwendungen entwickelt wurden, wie zum Beispiel das Produkt Sun2Heat.
Villanueva bezweifelt allerdings, dass die begünstigten Unternehmen immer ein ausreichendes Engagement aufweisen werden. Denn in vielen Fällen seien Projekte nach der Gewährung von Zuschüssen wieder eingestellt worden. Das Instituto para la Diversificación y Ahorro de la Energía (IDEA) bestätigt diese Beobachtung. Es hat die Ausschreibung organisiert. Nach dessen Statistiken gab es mehrere CST-Projekte, vor allem in Andalusien (5), Madrid (5) und Katalonien (4), die die Antragsteller aufgrund nur kurzer Umsetzungsfristen oder der mangelnden technischen und finanziellen Möglichkeiten abgebrochen haben.
Nächste Ausschreibung kommt
Cubero von der Plattform Solar Concentra sieht derzeit in der mangelnden Bekanntheit von CST einen Nachteil. „Industrielle Wärmenutzer sind sich der solarthermischen Technologien weitgehend nicht bewusst“ Cubero ist dennoch zuversichtlich, dass die neuen Solarwärmeprojekte der konzentrierenden Solarthermie mehr Sichtbarkeit und Gewicht in der nationalen Energielandschaft verschaffen können. Sie ist auch zuversichtlich, dass die nächsten für 2022 geplanten und von IDAE koordinierten Ausschreibungen auch Technologien für konzentrierende Solarwärme umfassen werden.
25.2.2022 | Autor: Alejandro Diego Rosell / solarthermalworld.org
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