Irena: Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt sich weltweit

Balkendiagramm zeigt Ausbau erneuerbarer Energien weltweitGrafik: Irena
Wind- und Solarenergie rücken immer nächer zur Wasserkraft auf.
Laut der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) gewinnt der Ausbau erneuerbarer Energien weltweit an Dynamik – und ist trotzdem viel zu langsam.

Ende 2021 lag die weltweite Erzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien bei 3.064. GW. Das entspricht einer Steigerung des Bestands um 9,1 Prozent. Die Daten gehen aus den „Renewable Capacity Statistics“ von Irena hervor, die den Ausbau erneuerbarer Energien weltweit beschreiben.

Wasserkraft hat mit 1.230 GW noch immer den größten Anteil an der globalen Gesamtkapazität erneuerbarer Energien. Doch Solar- und Windenergie dominieren wie in den letzten Jahren die neuen Erzeugungskapazitäten. Im Jahr 2021 machten sie zusammen 88 Prozent des Zubaus aus. Die Solarenergie wuchs relativ gesehen am schnellsten – sie steigerte ihre Kapazität um 19 Prozent. Die Windenergie legte um 13 Prozent zu.

Damit setzt sich der Trend aus der vorigen Statistik fort, dass der Ausbau erneuerbarer Energien weltweit immer mehr an Dynamik gewinnt. „Dieser stetige Fortschritt beweist einmal mehr die Resilienz der erneuerbaren Energien“, sagt IRENA-Generaldirektor Francesco La Camera.

Asien führt die Energiewende an

Sechzig Prozent der neuen Kapazitäten (1,46 TW) im Jahr 2021 entstanden in Asien, davon der größte Teil in China (121 GW). Europa folgte mit 39 GW auf dem zweiten Platz. In Nordamerika kamen 38 GW neu installierte Leistung hinzu. Stärkster Treiber waren dabei die USA.

In anderen Erdteilen war das Wachtum der erneuerbaren Energien deutlich langsamer. In Afrika stieg die neu installierte Leistung um 3,9 Prozent, in Mittelamerika und der Karibik um 3,3 Prozent. Irena fordert daher eine stärkere internationale Zusammenarbeit, um die Strommärkten in diesen Regionen zu verbessern und massive Investitionen zu fördern.

Ausbau erneuerbarer Energien ist dynamisch und doch viel zu langsam

Der neue World Energy Transitions Outlook von Irena zeige jedoch auch, dass die Energiewende bei weitem nicht schnell genug und nicht weit genug verbreitet sei, um die schrecklichen Folgen des Klimawandels abzuwenden. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten die erneuerbaren Energien schneller wachsen als der Energiebedarf. Viele Länder haben diesen Punkt jedoch noch nicht erreicht, obwohl sie die Nutzung erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung erheblich steigern.

„Unsere derzeitige Energiekrise ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Welt nicht länger auf fossile Brennstoffe verlassen kann, um ihren Energiebedarf zu decken“, sagt La Camera. Es lohne sich nicht, Geld in fossile Kraftwerke zu stecken – weder für ein Land noch für den Planeten. Erneuerbare Energien sollten auf der ganzen Welt zur Norm werden, fordert er. „Wir müssen den politischen Willen mobilisieren, um den Weg zum 1,5°C-Ziel zu beschleunigen.“, sagt Camera.

11.4.2022 | Quelle: Irena | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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