Kässbohrer spart mit Photovoltaik 30 Prozent Energiekosten
Der Nutzfahrzeughersteller Kässbohrer hat sich für Photovoltaik entschieden, um Energiekosten zu sparen. Das teilte Technologielieferant Solaredge mit Installateur „Mein Solar“ mit. In der Vergangenheit bezog das Unternehmen den Großteil seines Stroms aus dem Netz. Doch wie viele energieintensive Betriebe haben die kontinuierlich steigenden Strompreise Kässbohrer negativ belastet.
Dies veranlasste Kässbohrer, eine umfassende PV-Lösung zur Senkung der Energiekosten zu suchen. Und auch die Fertigungsanlagen sollten mehr erneuerbarer Energien zur Versorgung erhalten.
Auf einer 6.000 m2 großen Dachfläche des Logistikzentrums von Kässbohrer in Laupheim kommt die Anlage mit einer Leistung von 750 kWp seit 2020 zum Einsatz. Die Konfiguration sieht dabei vor, dass das System die Energieerzeugung und -verteilung in der gesamten Produktionsstätte steuert. Mehrere bereits vorhandene Stromgeneratoren zählen dabei mit zum System. Zur Einspeisung der gesamten erzeugten Energie ins Verteilernetz errichteten die Partner ferner eine neue Transformatorstation.
Eigenverbrauchsquote von 80 Prozent
Das SolarEdge System ermögliche es Kässbohrer, mehr Strom zu geringeren Kosten zu produzieren und seine Energierechnungen jedes Jahr um einen sechsstelligen Betrag zu senken. Kässbohrer verbraucht ca. 80 % des von der PV-Anlage erzeugten Stroms und speist die restlichen 20 % überschüssigen Stroms in das Netz ein.
Die SolarEdge Lösung verwendet ferner Maximum Power Point Tracking (MPPT), um die Energiegewinnung unter allen Außenbedingungen zu maximieren. Pro Modulpaar komme dafür ein Leistungsoptimierer zum Einsatz, so dass jedes einzelne Solarmodul unabhängig seine maximale Leistung erbringen kann.
Strukturelle Integration und die Sicherheit der Mitarbeiter, der Anlage und der Maschinen waren für Kässbohrer ferner von größter Bedeutung. Die SolarEdge Lösung entspreche dabei den strengsten internationalen Sicherheitsstandards für Hochspannungssysteme. Sie verfügt über eine integrierte intelligente SafeDC™-Funktion, die die Stromversorgung der Solaranlage automatisch auf einen berührungssicheren Wert von einem Volt herunterfährt, wenn ein Wechselrichter oder das Netz abgeschaltet wird. Im unwahrscheinlichen Fall eines Brandes schützt dies die Wartungs-Teams, Elektriker, Notfallhelfer und Mitarbeiter sowie die gesamte Anlage und PV-Installation.
Zusätzlich zum Notausschalter erweiterten die Partner die bestehende Brandmeldeanlage um ein Feuerwehr-Gateway, das die automatische Abschaltung der Anlage im Brandfall ermöglicht. Zwar sind Lichtbogenerkennung und -unterbrechung nicht in den deutschen Verordnungen gefordert. Versicherungsgesellschaften verlangten dies aber häufig. Die SolarEdge Wechselrichter verfügen über eine Funktion, die den Wechselrichter abschaltet, sobald er einen Lichtbogen erkennt, um die Auswirkungen von etwaigen Ergeignissen, die ein Brandrisiko darstellen könnten, zu mindern.
Integration von BHKW und Generatoren
Das SolarEdge System liefert Energie für mehrere stromintensive Maschinen, beispielsweise Lackier- und Lüftungsanlagen sowie Lagerroboter. Der Mein Solar Parkregler wurde in das neue PV-System integriert, zusammen mit dem bestehenden Energiemanagementsystem des Werks. Dazu gehören ein 100 kWp-Blockheizkraftwerk (BHKW) und zwei 640 kW-Prüfstände mit hochdrehenden Fahrzeugreifen, die mit Generatoren gekoppelt sind und mechanischen Laststrom erzeugen. Die Einbindung der bereits vorhandenen Stromgeneratoren zum PV-Strom, war eine hochkomplexe Herausforderung, die es zu bewältigen galt.
Die Anlage ist vollständig in das Kontrollzentrum des Netzbetreibers (NetzeBW) integriert. Dies ermöglicht es dem Netzbetreiber, die Leistung aus der Ferne an den aktuellen Bedarf im Netz anzupassen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Das gesamte System wird über eine Echtzeitverbindung mit der Mein Solar Anlagensteuerung gesteuert.
25.4.2022 | Quelle: Solaredge | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH