Photovoltaik-Modulpreise steigen im April stark
Die Photovoltaik-Modulpreise sind im April 2022 weiter kräftig angestiegen. Das geht aus dem neuen Photovoltaik-Modulpreisindex hervor, den der Solarserver in Zusammenarbeit mit der Handelsplattform pvXchange präsentiert. Demnach hat sich der Preisauftrieb im Vergleich zu den Vormonaten noch beschleunigt. Das betraf vor allem das Segement der Low Cost-Module, wo im Vergleich zu März ein Anstieg von 5,6 Prozent auf 19 Cent je Watt zu Buche stand. Im Jahresverlauf entspricht das einer Steigerung von rund zwölf Prozent. Ebenfalls deutlich teurer als im März sind die Hocheffizienz- und die All-Black-Module mit je plus 2,6 Prozent auf 39 Cent. Mainstream-Module zeigten sich preislich zwar unverändert. Seit Jahresanfang haben sich diese Produkte aber auch bereits um 7,1 Prozent verteuert.
PV-Modulpreis: Keine Entspannung in Sicht
Wie pvXchange-Geschäftsführer Martin Schachinger in seinem monatlichen Marktkommentar schreibt, sei über alle Technologien und Herstellungsregionen hinweg keine Entspannung in Sicht. Noch viel wichtiger als die Frage, wo die Photovoltaik-Modulpreise im April liegen, sei aber das Thema Verfügbarkeit. Da spitze sich die Lage nämlich immer weiter zu. „Waren die Modulverfügbarkeit und die angekündigten Lieferzeiten bisher noch weitestgehend akzeptabel und im Rahmen, laufen wir nun langsam aber sicher in einen neuen Engpass hinein. Hier sind es aber weniger die Hauptbestandteile eines Moduls wie Solarzellen oder Glas, die uns in Zukunft zu schaffen machen“, so Schachinger weiter. Probleme bereiteten viel mehr Anschlussdosen, Stecker, Einbettungsmaterial. „Auf Basis der Beschaffungsprobleme diverser Hersteller sowie der insgesamt gestörten Logistikketten können wir uns auf Lieferverzögerungen und Ausfälle in naher Zukunft gefasst machen.“
Ein wichtiger Aspekt sei deshalb, auf die Performance bestehender Anlagen zu achten. Und zwar, „um zumindest dort drohende Produktionsausfälle möglichst früh zu erkennen und zu vermeiden. Für Anlagenbetreiber ist es wichtig Veränderungen an den eingesetzten Komponenten rechtzeitig zu erkennen.“ Das gelte insbesondere für solche, die zu ernstzunehmenden Sicherheits- und Betreiberrisiken führen können.
Sichtprüfung erster Schritt
„Hier geht es allerdings nicht nur um das Risiko von Mindererträgen oder Ertragsausfällen, sondern auch um die Betreiberhaftung. Denn Eigentum verpflichtet und nach DIN VDE 0105-100 ist der Anlagenbetreiber in der Gesamtverantwortung für den sicheren Betrieb von elektrischen Anlagen.“ Dabei unterschätzten viel die visuelle Inspektion, also eine detaillierte Sichtprüfung der Anlage, einzelner Modulbereiche und einzelner Komponenten. Dies sei aber ein probates Mittel der Identifikation von Ursachen für Ausfälle auf Park- oder Modulebene.
Die Sichtprüfung sei im Übrigen auch der erste Schritt der Prüfung von ortsfesten elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln, wie ihn die DIN VDE 0105-100 vorgibt. Dabei werde überprüft, ob äußerliche sicherheitsrelevante Beschädigungen vorliegen und ob diese den geforderten Sicherheitsanforderungen entspricht. Das sei auch der Grund, warum die Sichtprüfung im Prüfablauf vor den messtechnischen Überprüfungen angesiedelt ist. So bleibe die visuelle Inspektion für den Anlagenbetreiber eine kostengünstige und sehr effektive Art. Und zwar um mechanische Fehler oder Produktveränderungen zu identifizieren.“
27.4.2022 | Quelle: pvXchange | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH