Amprion: Übertragungsnetz stärken für Ausbau der Offshore-Windenergie
„In Zukunft stehen die Großkraftwerke für Nordrhein-Westfalen in der Nordsee,“ sagt Amprion-CEO Hans-Jürgen Brick. Um den Windstrom von der Küste in die Ballungsgebiete am Rhein und an der Ruhr zu bringen, brauche man neue Leitungen. Amprion will die Übertragungskapazität in Nordrhein-Westfalen bis 2030 daher um acht Gigawatt erhöhen. „Wir transportieren damit Offshore-Windstrom für bis zu acht Millionen Menschen sowie die Industrie“, sagt Brick. Damit unterstütze man auch den klimaneutralen Umbau des Wirtschaftsstandorts. Um das Übertragungsnetz für den Transport der Offshore-Windenergie fit zu machen, will Amprion in Nordrhein-Westfalen bis 2026 rund vier Milliarden Euro investieren.
Brick verweist auf die Pläne der Bundesregierung, 30 GW Offshore-Windenergie bis 2030 zu installieren. „Mit unseren Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen leisten wir bei Amprion einen entscheidenden Beitrag, damit wir dieses Ziel erreichen können“, sagte er. Mit dem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien müsse nun auch ein schnellerer Netzausbau kommen. „Wir erwarten in den nächsten Monaten weitere Vorschläge von der Bundesregierung, wie sich der Netzausbau besonders bei Planungs-und Genehmigungsverfahren weiter beschleunigen lässt, damit die Industrie auf grünen und bezahlbaren Strom für die Energieversorgung bauen kann“, sagt Brick.
Energieminister Pinkwart: Industrie braucht Offshore-Windenergie
Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Energieminister Andreas Pinkwart hat sich in der Amprion-Hauptschaltleitung (HSL) in Brauweiler bei Köln über die Pläne des Übertragungsnetzbetreibers informiert. „Die Versorgungssicherheit muss kurzfristig wie auch langfristig robust gewährleistet werden“, sagte Pinkwart. „Für die Transformation nicht nur des Energiesystems, sondern auch des Rheinischen Reviers ist der beschleunigte Ausbau der Offshore-Windenergie erforderlich“, sagte Pinkwart. „Die Anbindungsleitungen werden wichtige neue Lebensadern für unser Land und die Region“. Mit ihrer Hilfe könne auch die energieintensive Industrie auf direkt-elektrische Prozesse umstellen. Auch die Nutzung des Stroms für wasserstoffbasierte Prozesse werde so möglich, etwa in der Stahlerzeugung.
„Acht Gigawatt mehr Übertragungskapazität werden langfristig dafür jedoch nicht ausreichen“, sagt Pinkwart. „Wir haben daher ein großes Interesse daran, dass die Bundesnetzagentur nach 2030 noch weitere Offshore-Anbindungsleitungen für Nordrhein-Westfalen bestätigt.“
Aktuell läuft die zweite Ausschreibungsrunde für Offshore-Windstrom im „zentralen Modell“.
02.05.2022 | Quelle: Amprion | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH