Baden-Württemberg fördert drei weitere effiziente Wärmenetze

Ein Wärmenetz im Bau.Foto: struvictory / stock.adobe.com
Wärmenetze spielen einen wichtige Rolle für die Wärmewende.
Kalte Nahwärme aus dem Erdreich, Holz, die Abwärme einer Wäscherei und Wärmespeicher gehören zu den Technologien, die in den neuen Netzen zum Einsatz kommen.

Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert drei weitere Projekte im Rahmen seines Programms „Energieeffiziente Wärmenetze“. Für den Um- und Ausbau der Netze in Rottenburg-Oberndorf, Baiersbronn und Ispringen gibt es einen Zuschuss von insgesamt 650.000 Euro. Unter das Programm fallen Investitionen in Wärmenetze, die erneuerbare Energiequellen verwenden, industrielle Abwärme nutzen oder bei denen hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommt. Bisher hat das Land nach eigenen Angaben rund 60 Wärmenetze gefördert.

Kaltes Wärmenetz für Rottenburg-Oberndorf

Für die Wärmeversorgung von rund 90 Ein- und Mehrfamilienhäusern soll im Neubaugebiet Engwiesen II in Rottenburg-Oberndorf ein kaltes Nahwärmenetz mit einer Länge von über zwei Kilometern entstehen. Das Umweltministerium bezuschusst dieses mit 250.000 Euro. Die Heizenergie soll aus Erdwärmekollektoren in Kombination mit dezentralen Wärmepumpen in den Gebäuden stammen. Die Kollektoren sollen unter einer landwirtschaftlichen Fläche von 15.000 Quadratmetern untergebracht werden. Im Sommer soll mit dem System auch eine passive Kühlung möglich sein. Betrieben werden sollen die Wärmepumpen zu 100 Prozent mit Ökostrom.

In Klosterreichenbach, einem Ortsteil von Baiersbronn, soll ein neues Wärmenetz kommunale und private Gebäude versorgen. Die Gemeinde erhält vom Umweltministerium 200.000 Euro, um im zweiten Bauabschnitt Leitungen mit einer Länge von 2775 Meter zu verlegen und 57 Übergabestationen zu installieren. Den Wärmebedarf decken eine Holzheizung, ein Wärmespeicher sowie ein Spitzenlastkessel. Zudem wird die Abwärme einer örtlichen Wäscherei in das Wärmekonzept eingebunden.

Auch im Ortskern von Ispringen ist ein neues Nahwärmenetz geplant, um Wärme für kommunale Gebäude und Privathaushalte zu liefern. Mit einer Länge von rund 1350 Metern soll es 21 Hausanschlüsse versorgen. Das Umweltministerium fördert den Bau des Wärmenetzes inklusive Übergabestationen und einem Pufferspeicher mit 200.000 Euro.

Das aktuelle Förderprogramm für Effiziente Wärmenetze in Baden-Württemberg läuft noch bis Ende Juni. Die Zuschüsse sind mit Bundesförderung kumulierbar. Die Zuschüsse betragen bis zu 200.000 Euro, mit verschiedenen Boni bis zu 400.000 Euro. Sie sind also eher für kleinere Projekte geeignet.

04.05.2022 | Quelle: UM Baden-Württemberg | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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