Biogas: Spezial-Enzyme verwerten organische Reststoffe effizienter

Ein Mann mit weißem Kittel in einem Labor - Entwicklung von Enzymen um Biogas aus organische Restststoffen herzustellenFoto: Biopract
Der promovierte Agrarwissenschaftler Joachim Pheiffer und das Biopract-Team arbeiten seit 25 Jahren an Enzymen für Biogas-Anlagen.
In den meisten Biogas-Anlagen werden bislang überwiegend Energiepflanzen verwendet, denn organische Reststoffe werfen geringere Erträge ab.

Laut einer Pressemitteilung von Biopract sind es vor allem die hohen Getreidepreise, die nun alternative Substrate in den Fokus rücken. Für viele Biogas-Anlagen sei es eine technische und biotechnologische Herausforderung, organische Reststoffe zu verwerten. Zu diesen gehören zum Beispiel Wirtschaftsdünger (umgangssprachlich: Gülle und Mist) sowie das Stroh von Mais und Getreide. Diese fanden bisher in den Biogas-Anlagen keine oder nur geringe Verwendung.

Organische Reststoffe sind für Biogas-Anlagen schwer zu verwerten

Die organischen Reststoffe kosten wenig, können aber zu Problemen in der Biogas-Anlage führen. Sie enthalten zum Beispiel viele Fasern und lassen sich nur schwer rühren. Zudem können sich Schwimmdecken auf dem Substrat bilden. Das Biogas kann dann schlecht aus dem Substrat austreten. Das erschwerte Rühren führt dazu, dass der Eigenstrombedarf der Biogas-Anlage merklich steigt. Insgesamt sei es nötig, den Prozess anzupassen, um die Anlage weiter wirtschaftlich betreiben zu können.

Die Spezialenzyme der zweiten Generation von Biopract sollen dabei helfen. Sie sollen laut Firmenangaben die Vergärung von Mist Mist und faserreichen Substraten erheblich verbessern. Daran habe Biopract mehrere Jahre geforscht. Das Berliner Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Biopract beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit der Leistungssteigerung von Biogas-Prozessen. Technische Enzyme für die industrielle Biomasse-Nutzung herzustellen, ist dabei ein Schwerpunkt. Daraus ging laut Biopract auch das erste marktreife Biogasenzym hervor, das dem Unternehmen eine Pionierrolle eingebracht habe.

Analysetool soll individuelle Wirtschaftlichkeit für jede Biogas-Anlage bewerten

Zum Portfolio gehört nun auch ein neues Analysetool. Mit diesem lässt sich individuell berechnen, wie sich der Einsatz der Enzyme auf die Wirtschaftlichkeit einer konkreten Biogas-Anlage auswirkt. Das Modell berücksichtigt dabei die Bauart, Betriebsweise und die eingesetzten Substrate. Joachim Pheiffer und das Team von Biopract sehen im Biogasprozess noch viel Steigerungspotenzial: „Im Fall unserer Ultrapract Produkte liegen die ungenutzten Energiereserven bei mehr als 15 Prozent“, sagt Pheiffer. „Noch unerschlossenes Reservepotenzial“ müsse „jetzt unbedingt aktiviert werden“, damit die Energiewende gelingt und gleichzeitig eine wirtschaftliche Biogas-Produktion möglich bleibt.

04.05.2022 | Quelle: Biopract | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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