Kombikraftwerk: Photovoltaik und Windenergie am selben Netzanschluss

Das Bild zeigt eine Aufnahme aus der Luft des Kombikraftwwerks mit Photovoltaik- und WindenergieFoto: Baywa r.e.
Die PV-Anlage in Berg-Espich ergänzt nachträglich die Windenergie-Einspeisung am selben Netzverknüpfungspunkt.
Die Leistung von Wind- oder Solarparks schwankt bekanntlich je nach Witterung. Daher reizen beide Technologien ihre Netzanschlüsse selten ganz aus.

Die Solarfirma Schoenergie aus Föhren bei Trier hat deshalb ein intelligentes Regelungskonzept entwickelt. Das so entstandene Kombikraftwerk soll es ermöglichen, Photovoltaik- und Windenergie-Anlagen an einem Netzanschluss effizienter zu kombinieren. So soll sich dessen Kapazität besser ausnutzen lassen, denn häufig ergänzen sich die beiden erneuerbaren Energiequellen gegenseitig.

Im April hat das Unternehmen die Steuerung im Kombikraftwerk Berg-Espich 2 des Projektentwicklers BayWa r.e. installiert. „Der Zusammenschluss von Wind- und Solarparks macht die Planung der Anlage vielschichtiger,“ sagt erklärt Volker Schöller, CTO bei Schoenergie.

In Berg-Espich 2 verbindet die Steuerungseinheit neun Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 24 MW mit einer 8,8- und einer 10-MW-Photovoltaik-Anlage. Durch die intelligente Steuerung lasse sich der 32-MW-Netzanschluss fast zu hundert Prozent nutzen, heißt es in der Pressemitteilung von Schoenenergie.

„Die Anlagen ergänzen sich ideal: Im Sommer wird bei besten Bedingungen mehr Solarstrom produziert und im windreichen Winter arbeiten die Windkraftanlagen auf Hochtouren“, sagt Schöller. Beide Energiearten können dieselben Kabeltrassen verwenden.

Kombikraftwerk im Bestand: Photovoltaik nutzt Leitung der Windenergie mit

Aufgrund des Alters der Windkraftanlagen ist die Einspeisevergütung für den Windstrom höher. Daher wird dieser priorisiert eingespeist, wenn die Erzeugung die Kapazität des Anschlusses übersteigt. Wenn also der Windpark viel Strom erzeugt, passt die Steuerung die Leistung der Solaranlage so an, dass der Netzanschluss bestmöglich genutzt wird.

„Neben dem vollständigen Neubau von Solar- und Windkraftwerken, lassen sich auch die bereits vorhandenen Infrastrukturen teilweise deutlich effizienter einsetzen und Synergieeffekte schaffen“, sagt Schöller. So nutzten die PV-Anlagen in Berg-Espich 2 gezielt die freie Kapazität, die der Windpark für die Einspeisung lässt. Mit einem Batteriespeicher ließe sich das System noch weiter optimieren.

Die Energiewende-Organisation Energy Watch Group hatte bereits 2020 vorgeschlagen, Kombikraftwerke mit einer speziellen Vergütung zu fördern, da sie zur Systemstabilität beitrügen.

04.05.2022 | Quelle: Schoenenergie | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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