Nordsee-Staaten kooperieren bei Offshore-Wind und Wasserstoff

Offshore-Windpark vor blauem Himmel.Foto: BWE / Christian Hinsch
Die Nordseeanrainerstaaten wollen gemeinsam Offshore-Kapazitäten bauen.
Dänemark, Deutschland, Belgien und die Niederlande wollen gemeinsam die Offshore-Windenergie in der Nordsee sowie eine Infrastruktur für Wasserstoff entwickeln. Das haben sie in einer Erklärung in Esbjerg festgehalten.

Die Energieminister von vier Nordsee-Staaten wollen den Ausbau von Offshore-Wind und grünen Wasserstoff beschleunigen. Dazu haben Dänemark, Deutschland, Belgien und die Niederlande in Esbjerg eine Erklärung unterzeichnet. Darin vereinbaren sie gemeinsam „hybride“ Offshore-Kooperationsprojekte zu entwickeln, die Windparks und Stromnetze vereinen und an die mehrere Mitgliedstaaten angebunden sind. Dadurch soll sich der Nordseeraum als „Green Power Plant of Europe“ entwickeln und die EU mit grünem Strom versorgen. Die Vereinbarung ergänzt die ebenfalls vor Ort unterzeichnete Erklärung der Staats- und Regierungschefs der Nordseeanrainerstaaten.

Die vier Nordseeanrainer haben sich insgesamt Ausbauziele für Offshore-Windenergie von mindestens 65 GW bis 2030 und 150 GW bis 2050 gesetzt. Das entspricht einer Verzehnfachung der heutigen Erzeugungskapazität bis 2050. Gleichzeitig soll die Kooperation bei der künftigen Erzeugung grünen Wasserstoffs aus Offshore-Windenergie und beim Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Region verstärkt werden.

Die Energieminister der Nordsee-Staaten setzen sich im Rahmen der Förderung von Offshore-Wind und Wasserstoff gemeinsam für Strommarktregeln auf EU-Ebene ein, die eine effektive Integration des Windstroms ins Netz ermöglichen und sprechen sich zudem für eine faire Kosten-Nutzen-Teilung in Kooperationsprojekten zwischen den beteiligten Ländern aus. Auch die Bedeutung von Finanzierungsinstrumenten und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren auf EU-Ebene heben sie hervor.

Mit dem dänischen Energieminister unterzeichnete Bundesminister Robert Habeck zudem eine bilaterale Absichtserklärung. Die beiden Länder vereinbaren darin, künftig eng im Bereich grüner Wasserstoff und der Entwicklung grenzüberschreitender Infrastruktur zusammenzuarbeiten.

Für Habeck ist die Vereinbarung ein wichtiger Meilenstein der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Sie sei ferner die Grundlage für die ersten echten europäischen Kraftwerke, die zudem Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. „Gemeinsam mit unseren Partnerländern können wir Offshore-Windenergie im Nordseeraum noch schneller und effizienter ausbauen und neue Potentiale für grünen Wasserstoff erschließen. Damit verstärken wir den europäischen Ausbau erneuerbarer Energien und reduzieren so weiter die Abhängigkeit von Gasimporten.“

19.5.2022 | Quelle: BMWK | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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