Tricera Energy berechnet landwirtschaftliche Mindererträge durch Agri-PV

Zu sehen ist eine Agri-PV-Anlage, die Mindererträge durch Agri-PV will Tricera Energy berechnen.Foto: jeson / stock.adobe.com
Tricera Energy hat eine Methode entwickelt, um die Wirkung von Agri-PV auf das Wachstum von Kulturpflanzen zu ermitteln. Damit lässt sich der Einfluss der Beschattung durch die Photovoltaik-Module auf den landwirtschaftlichen Ertrag quantifizieren.

Der Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen verschärft den Konflikt zwischen der Flächennutzung für landwirtschaftliche Güter und für die Generierung grüner Energie. Als Lösungsvorschlag gilt die Agri-Photovoltaik (Agri-PV), welche die Belange beider Standpunkte zu vereinen versucht. Doch wie sind die Auswirkungen der Solarmodule auf das Wachstum und vor allem den Ertrag der Kulturpflanzen zu bewerten? Wie lassen sich Mindererträge durch Agri-PV quantifizieren?

Um Agri-PV deutschlandweit zu vereinheitlichen, haben Expert:innen die DIN SPEC 19434 aufgestellt. In ihr sind Anforderungen genannt, die Agri-PV-Anlagen in Deutschland erfüllen müssen. So ist geregelt, dass die Fläche, die aufgrund der Photovoltaik-Anlage nicht mehr landwirtschaftliche genutzt werden kann, nicht mehr als 10 bis 15 % der Gesamtprojektfläche betragen darf. Außerdem ist ein Maximalwert für die Ertragsminderung auf Agri-PV-Flächen festgelegt, welcher bei 34 % liegt.

Damit man im Voraus sicherstellen kann, dass man diese Regelung einhält, hat Tricera Energy eine Methode entwickelt, den Einfluss der Beschattung auf landwirtschaftliche Erträge zu quantifizieren. Im ersten Schritt erstellt das Unternehmen eine Verschattungsanalyse. Sie gibt Auskunft darüber, in welcher Intensität die PV-Module welche Bereiche des Feldes beschatten. Diese Daten setzt man um im zweiten Schritt in eine Formel zur Berechnung des Ertrags in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung ein.

Mindererträge bei Getreide durch Agri-PV in kühl-feuchten Jahren

Dabei hat man herausgefunden, dass vor allem im Anbau von Obst und Beeren ein positiver Einfluss auf den Ertrag möglich ist. Bei Getreide hingegen ist die Auswirkung zweiseitig. Während in heißen Jahren die Verschattung zu Ertragserhöhungen führen kann, führt sie in eher kühl-feuchten Jahren zu geringeren Erträgen. Mit diesen Erkenntnissen kann man den Einfluss unterschiedlicher Modulaufständerungen und Reihenabstände auf das Pflanzenwachstum vergleichen. Somit lässt sich das optimale Anlagendesign für einen Acker und die dort angebauten Kulturpflanzen herausarbeiten.

27.5.2022 | Quelle: Tricera Energy | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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