Stadtwerke Fröndenberg Wickede errichten Wasserkraftwerk im Wehr bei Schwitten
Die Stadtwerke Fröndenberg Wickede errichten ein Wasserkraftwerk in Form einer Turbinenschnecke in der Ruhr beim Wehr bei Schwitten zwischen Fröndenberg und Wickede. Zudem soll eine Fischtreppe Fischen ermöglichen, das Wehr zu überwinden. Der dafür erforderliche künstlich angelegte Bachlauf auf der Kiebitzwiese ist nahezu fertig. In den kommenden Wochen will man dann die eigentliche Fischtreppe einbauen.
Neben dem Wehr bauen die Stadtwerke eine Turbinenschnecke. Damit sollen 135 Kilowatt Strom je Stunde erzeugt werden. Die Baumaßnahme betrifft das Hauptwehr, direkt am Naturschutzgebiet Kiebitzwiese im Süden von Fröndenberg-Westick. Fischtreppe und Schnecke gemeinsam sorgen dann für eine so genannte „Lockströmung“. Anhand dieser erkennen die Fische, dass sie den Wasserlauf bergauf schwimmen können. Die Gefahr, versehentlich in die Schnecke einzuschwimmen, besteht nicht. Dazu ist die Strömung zu stark. Die Fischtreppe besteht aus 34 Stufen mit einer Höhendifferenz von je 11 cm.
Einbau der Turbinenschnecke erst im September
Die Schnecke zur Stromerzeugung wird erst nach der Brutzeit der Vögel auf der Kiebitzwiese, im September eingebaut. Restarbeiten und Inbetriebnahme des Gesamtsystems sind für Oktober vorgesehen, wie Projektleiter Matthias Stephan von den Stadtwerken Fröndenberg Wickede erklärt. Derzeit laufen Arbeiten unterhalb der Wasseroberfläche. Damit schaffen die Stadtwerke die Voraussetzung, den Gesamthöhenunterschied von 5,83 Metern zwischen „Bachlauf“ auf der Kiebitzwiese und Ruhr unterhalb des Wehres mit der Fischtreppe zu überwinden.
400 Liter Wasser werden pro Sekunde über die Fischtreppe in Zukunft abfließen.Weitere 3,4 Kubikmeter Wasser werden über die Schnecke fließen. Somit werden die Fische es nicht schaffen, in die Schnecke einzuschwimmen – wohl aber in die Treppe, wo nur 0,4 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen.
Durch diese letzte Maßnahme, mit einem Invest von mehr als 1 Millionen Euro, erfüllen die Stadtwerke die EU-Wasserrahmenrichtlinie, nach der in allen Gewässern eine vollständige ökologische Durchgängigkeit gewährleistet sein muss. Forellen, Aale, Barben und weitere Arten der Ruhr können sich so wieder in alle Richtungen bewegen und werden nicht durch menschliche Bauwerke gestört. Das hatten die Stadtwerke durch ähnliche Maßnahmen bereits im letzten Jahr an der Wasserkraftanlage Schwitten an der Ruhrbrücke sowie in der Vergangenheit in Langschede und Wickede ermöglicht.
28.5.2022 | Quelle: Stadtwerke Fröndenberg Wickede | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH