Sonnen und Esforin bringen Privathaushalte an Strombörse

Ein sonnen-Speicher im Raum aufgestellt.Foto: sonnen
Die sonnenBatterie 10
Energiespeicheranbieter sonnen bündelt mit Partner Esforin private PV-Anlagen und bringt sie an die Börse. Das sorgt für mehr Netzstabilität und bringt den Erzeugern Zusatzerlöse.

Die beiden Unternehmen Sonnen und Esforin bündeln die Erzeugung von Privathaushalten für die Strombörse. Wie Sonnen mitteilte, nutzt das Unternehmen dabei gemeinsam mit dem Flexibilitäts-Spezialisten Esforin die sonnenBatterien von Privatkunden für den Intraday-Stromhandel. Sonnen stelle dafür die zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzten Heimspeicher der sonnenCommunity in Deutschland zur Verfügung. Voraussetzung zur Teilnahme am Intraday-Handel sei der Stromtarif sonnenFlat.

Esforin vermarkte ferner digital die verfügbaren Energiemengen der Batteriespeicher am Intraday-Markt der europäischen Strombörse EPEX Spot SE. Dies geschehe zudem vollautomatisiert und mithilfe von individuellen Algorithmen sowie künstlicher Intelligenz. Die Vermarktung der vernetzten, dezentralen Speicher stabilisiere somit nicht nur marktbasiert das Stromnetz. Sie ermögliche auch die Integration weiterer erneuerbarer Stromerzeugung.

Stabilisierung des Netzes

Im Intraday-Handel können Stromanbieter kurzfristig ihren zusätzlichen Bedarf decken oder aber Überschüsse verkaufen. Mit diesem Instrument lassen sich Stromangebot und -nachfrage präzise ausgleichen.

„Mit den zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzten sonnenBatterien können wir jetzt gezielt Strom am Energiemarkt kaufen oder verkaufen und somit Erzeugungs- oder Verbrauchsspitzen zeitlich und preisoptimiert verschieben“, sagt Oliver Koch, CEO von sonnen. Die sonnenBatterie sorge dafür, freie Speicherkapazität effizient zu nutzen. „Das hilft uns dabei, unseren Kundinnen und Kunden weiterhin günstige Strompreise mit der sonnenFlat anbieten zu können“.

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien schwanken Stromerzeugung und Verbrauch immer stärker. Daher spielen Speicher und intelligente Ausgleichsmechanismen für Stromflexibilitäten eine entscheidende Rolle für die Stabilität der Stromnetze. Einen wichtigen wirtschaftlichen Anreiz für netzdienliches Verhalten kann hier der Marktpreis bieten. Ist viel Strom aus Sonnen- oder Windkraft vorhanden, sind die Preise niedriger. Fehlt diese Erzeugung, steigt der Preis und Strom wird wertvoller.

„Mithilfe unserer bewährten Flexibilitätsvermarktung können in der sonnenCommunity vernetzte Privathaushalte zum ersten Mal überhaupt und in Echtzeit auf die aktuelle Verfügbarkeit von Strom reagieren und tragen so zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur CO2-Reduktion bei“, sagt Christian Hövelhaus, CEO von Esforin.

Die Teilnahme am täglichen Stromhandel sieht vereinfacht dargestellt so aus: Ist gerade viel Windstrom im Netz, bietet es sich an, die sonnenBatterien verstärkt mit diesem preisgünstigem und CO2-armen Strom zu beladen. Die Haushalte verbrauchen den Strom und müssen ihn nicht beziehen, wenn die Preise wieder höher sind.

Ist hingegen zu viel Solarstrom vorhanden, sind die Preise entsprechend niedrig. Der überschüssige Solarstrom der sonnenCommunity-Mitglieder wird dann vorzugsweise in den sonnenBatterien gespeichert, anstatt ihn ins Netz zu speisen. Die Solareinspeisung wird so in Zeiten mit höheren Preisen verschoben.

Gewinnbeteiligung aus virtuellem Kraftwerk

Kunden mit dem Stromvertrag sonnenFlat partizipieren am Intraday-Handel, indem sie eine Freistrommenge erhalten, die sich an der Größe ihrer PV-Anlage und der Kapazität ihrer sonnenBatterie orientiert. Weil sie Teil des sonnenVPPs sind, erhalten sie eine Gewinnbeteiligung aus den Erlösen des virtuellen Kraftwerks – „VPP Bonus“. Einen zusätzlichen Mechanismus, den sonnen nun nutzt, um den Kunden möglichst günstige Konditionen anzubieten, ist der Intraday-Handel. Je günstiger sonnen den Strom beziehen kann, der nicht durch die eigene Erzeugung der sonnenCommunity abgedeckt wird, umso bessere Konditionen kann die sonnenFlat den Kunden bieten. Gleiches gilt, wenn sonnen höhere Einnahmen für den Strom erzielen kann, den die sonnenCommunity nicht benötigt.

Bisher nutzt sonnen sein virtuelles Kraftwerk sonnenVPP vor allem für die Primärregelleistung (FCR). Mit der Erweiterung seines virtuellen Kraftwerks für den Intraday-Handel setzt sonnen jetzt seine Strategie fort, Stromspeicher über den reinen Eigenverbrauch hinaus zu nutzen. 

22.6.2022 | Quelle: sonnen | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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