Kupfer-Mine soll Prozesswärme aus Solarthermie beziehen
Das Kollektorfeld soll rund 900 m2 groß sein. Das Auftragsvolumen beziffert Savosolar mit rund 200.000 Euro. Die Solarthermie-Anlage soll industrielle Prozesswärme für eine Mine von Mexicana de Cobre in Sonora liefern.
Jorgensen ist bei dem Projekt der Hauptauftragnehmer des Minenbetreibers. Das dänische Unternehmen ist für die Installation, den lokalen Einkauf und andere Dienstleistungen in dem Projekt verantwortlich. Ab 2022 soll Savosolar die Kollektoren liefern. Für 2023 ist die Inbetriebnahme der Solarthermie-Anlage geplant. Die Kollektoren sollen in einem relativ steilen Winkel montiert werden, sodass sich die Energie-Gewinnung aus dem Sommer etwas in die Übergangsmonate verlagert.
Bergbau-Industrie könnte Markt für solare Prozesswärme werden
„Die Bergbauindustrie, insbesondere in Lateinamerika, gilt als eine Branche, die von der Einführung der solarthermischen Großtechnologie zur Deckung ihres Prozesswärmebedarfs stark profitieren könnte“, sagt Jari Varjotie, CEO von Savosolar. Für sein Unternehmen ist das Projekt in mehrfacher Hinsicht eine Premiere. Es handelt sich um die erste Anlage mit Savosolar-Kollektoren in Lateinamerika. Zugleich ist es das erste Mal, das Savosolar Kollektoren an Jorgensen für eine Solarthermie-Anlage im Bergbau-Sektor liefert. Jorgensen wiederum hat mit Wärmelösungen für den Bergbau bereits Erfahrung. Daran will Savosolar anknüpfen. „Dieses Projekt ist für uns ein wichtiger Meilenstein und eine Referenz auf diesem Weg.“
Bergbau-Projekte in Südamerika waren bereits in der Vergangenheit eine Anwendung für die solare Proezesswärme. Technisch betrachtet liegt das nahe. Die Solarstrahlung in der Region ist hoch, die Zieltemperaturen sind niedrig. Obendrein befinden sich die Minen an abgelegenen Orten, sodass der Transport fossiler Energien aufwändig ist. Dennoch gibt es bisher nur vereinzelt Projekte, in denen Solarthermie Prozesswärme für eine Mine liefert. Hinzu kam, dass Branchenprimus Arcon Sunmark 2020 in die Insolvenz ging.
Kein stabiler Markt für solare Prozesswärme in Sicht
Savosolar arbeitet parallel daran, sowohl in Europa als auch in Übersee Geschäftsbeziehungen zu etablieren. Doch für einen „Markt“ im eigentlichen Sinne für die Solarthermie-Großanlagen fehle es an verlässlichen Rahmenbedingungen und Gesetzen sowie einem „Level Playing Field“.
Immer wieder wälzen politische Änderungen die Sektoren um, in denen sich Anbieter solarthermischer Großanlagen zu etablieren versuchen. Selbst der Bau solarthermischer Fernwärme-Anlagen in Dänemark ist davon betroffen. Mit Kosten um drei Cent sind diese zwar sensationell günstig, doch Großwärmepumpen unterbieten durch eine neue Förderung diesen Preis noch. In Deutschland ist unter anderem die Förderung für die Kraft-Wärme-Kopplung ein Bremsklotz für große Solarthermie-Anlagen. Neu hinzugekommen ist der Wasserstoff, der in manchen Szenarien sogar Heizwärme dekarbonisieren soll.
27.6.2022 | Quelle: Savosolar | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH