Landstrom-Versorgung mit Ökostrom für Schiffe in Rotterdam

Ein Schiff von Boskalis liegt am Kai, an dem es künftig Landstrom aus Ökostrom beziehen kann.Foto: Hafenbetrieb Rotterdam
Hier soll die neue Landstrom-Anlage bis Sommer 2023 entstehen.
Der Hafenbetrieb Rotterdam und das Energieunternehmen Eneco bauen eine grüne Landstromanlage für das Seebagger-Unternehmen Boskalis.

Die Landstrom-Anlage soll auf dem Boskalis-Gelände im Rotterdamer Waalhaven entstehen und die Arbeitsschiffe mit Ökostrom versorgen. An diesem Standort gibt es laut dem Hafenbetrieb Rotterdam stark frequentierte Liegeplätze am Kai. Die Arbeitsschiffe von Boskalis kommen zur Wartung und zur Vorbereitung von Offshore-Projekten in das Servicezentrum im Waalhaven.

Die Landstrom-Anlage soll bis zum 1. Juni 2023 fertiggestellt werden und jährlich 2 GWh Ökostrom erzeugen. Das soll laut Hafenbetrieb Rotterdam zu einer jährlichen Verringerung der CO2-Emissionen um 1,6 Kilotonnen führen. Eneco liefert Boskalis Ökostrom, der aus niederländischen Wind- und Solarquellen von Eneco stammt. Der Energieunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden.

Dritte Landstrom-Anlage für Seeschiffe in Rotterdam

Nach der Landstromanlage auf der Landzunge Rozenburg für die Offshore-Schiffe von Heerema und dem Fährterminal Stena Line Hoek van Holland wird der Boskalis-Standort im Waalhaven die dritte Landstromanlage für Seeschiffe im Rotterdamer Hafen. Eneco und der Hafenbetrieb Rotterdam führen dieses Projekt über das Joint Venture Rotterdam Shore Power durch. Sie sind Eigentümer der Landstromanlage und bieten Landstrom „als Service“ an. Boskalis realisiert den Netzanschluss in eigener Regie. Das Projekt wird von der Stadt Rotterdam und der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

Landstrom ist ein laut dem Hafenbetrieb Rotterdam ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Derzeit würden vor Anker liegende Schiffe häufig noch mit Generatoren betrieben, um die notwendige Energie an Bord zu erzeugen. Je nach Brennstoff emittieren sie dabei große Mengen an Partikeln (Feinstaub), Stickoxiden und CO2. Die Landstromversorgung soll die Emissionen um bis zu 90 Prozent senken, heißt es vom Hafenbetrieb Rotterdam, ohne weitere Details zu dieser Kalkulation zu nennen. Zudem fällt durch die Landstrom-Versorgung der Lärm der Generatoren weg.

Rotterdam realisiert nach und nach Landstrom-Anschlüsse mit Ökostrom. Bis 2025 will der Hafenbetrieb noch Erfahrungen sammeln, dann soll der Ausbau im großen Stil vorangehen.

30.6.2022 | Quelle: Port of Rotterdam | solarserver.de © Solarthemen Media GmbH

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